Täuschungsversuche einiger Asha’irah hinsichtlich der Gelehrten

   بسم الله الرحمن الرحيم

Täuschungsversuche einiger Asha’irah hinsichtlich der Gelehrten

Vorwort

In diesem Artikel möchte ich auf einige Täuschungsversuche der Ash’ariyya aufmerksam machen. Denn durch solche Methoden versuchen sie nicht grade selten, einige unwissende Leute zu verwirren und zu täuschen. Dazu nutzen sie oftmals bestimmte mehrdeutige Textabschnitte aus den Büchern der Gelehrten oder Aussagen von ihnen und verschweigen die Unmengen anderer ihrer Texte und Aussagen, die deutlich etwas anderes über sie und ihre Aqida aussagen, als das, was sie unter den mehrdeutigen Texten (miss)verstehen. Im eigentlichen ist in solch einem Fall die mehrdeutige Aussage des Gelehrten im Sinne der Unmengen deutlichen Aussagen der Gelehrten zu verstehen. Sie jedoch missachten die vielen anderen Aussagen der Gelehrten, die dem mehrdeutigen Text nach ihrer (falschen) Interpretation widersprechen, und beharren auf ihrer eigenen (falschen) Interpretation.

Allah, ta’ala, gibt in Seinem Buche einen Maßstab, an welches sich der Muslim zu halten hat, und spricht über jene, die sich an die mehrdeutigen Texte halten sowie weshalb sie dies tun.

Allah, ta’ala, sagt:

{الم ذَٰلِكَ الْكِتَابُ لَا رَيْبَ  فِيهِ  هُدًى لِّلْمُتَّقِينَ الَّذِينَ يُؤْمِنُونَ بِالْغَيْبِ وَيُقِيمُونَ الصَّلَاةَ وَمِمَّا رَزَقْنَاهُمْ يُنفِقُونَ وَالَّذِينَ يُؤْمِنُونَ بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ وَبِالْآخِرَةِ هُمْ يُوقِنُونَ أُولَـٰئِكَ عَلَىٰ هُدًى مِّن رَّبِّهِمْ  وَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ إِنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا سَوَاءٌ عَلَيْهِمْ أَأَنذَرْتَهُمْ أَمْ لَمْ تُنذِرْهُمْ لَا يُؤْمِنُونَ خَتَمَ اللَّـهُ عَلَىٰ قُلُوبِهِمْ وَعَلَىٰ سَمْعِهِمْ  وَعَلَىٰ أَبْصَارِهِمْ غِشَاوَةٌ  وَلَهُمْ عَذَابٌ عَظِيمٌ وَمِنَ النَّاسِ مَن يَقُولُ آمَنَّا بِاللَّـهِ وَبِالْيَوْمِ الْآخِرِ وَمَا هُم بِمُؤْمِنِينَ يُخَادِعُونَ اللَّـهَ وَالَّذِينَ آمَنُوا وَمَا يَخْدَعُونَ إِلَّا أَنفُسَهُمْ وَمَا يَشْعُرُونَ فِي قُلُوبِهِم مَّرَضٌ فَزَادَهُمُ اللَّـهُ مَرَضًا  وَلَهُمْ عَذَابٌ أَلِيمٌ بِمَا كَانُوا يَكْذِبُونَ وَإِذَا قِيلَ لَهُمْ لَا تُفْسِدُوا فِي الْأَرْضِ قَالُوا إِنَّمَا نَحْنُ مُصْلِحُونَ أَلَا إِنَّهُمْ هُمُ الْمُفْسِدُونَ وَلَـٰكِن لَّا يَشْعُرُونَ}

{Alif-Lam-Min. Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchten, die an das Verborgene glauben, das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, ausgeben und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde, und die vom Jenseits überzeugt sind. Jene verfahren nach einer Rechtleitung von ihrem Herrn, und das sind diejenigen, denen es wohl ergeht. Gleich ist es in Bezug auf diejenigen, die ungläubig sind, ob du sie warnst oder nicht warnst; sie glauben nicht. Allah hat ihre Herzen und ihr Gehör versiegelt, über ihrem Augenlicht befindet sich eine Hülle. Für sie wird es gewaltige Strafe geben. Unter den Menschen gibt es manche, die sagen: „Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag“, doch sind sie nicht gläubig. Sie möchten Allah und diejenigen, die glauben, betrügen. Aber sie betrügen nur sich selbst, ohne zu merken. In ihren Herzen ist Krankheit, und da hat Allah ihnen die Krankheit noch gemehrt. Für sie wird es schmerzhafte Strafe dafür geben, dass sie zu lügen pflegten. Und wenn man zu ihnen sagt: „Stiftet nicht Unheil auf der Erde!“ sagen sie: „Wir sind ja nur Heilstifter.“ Dabei sind doch eben sie die Unheilstifter, nur merken sie nicht.}
[(2) Surah al-Baqarah: Ayaat 1-12]

Und Allah, ta’ala, sagt:

{هُوَ الَّذِي أَنزَلَ عَلَيْكَ الْكِتَابَ مِنْهُ آيَاتٌ مُّحْكَمَاتٌ هُنَّ أُمُّ الْكِتَابِ وَأُخَرُ مُتَشَابِهَاتٌ  فَأَمَّا الَّذِينَ فِي قُلُوبِهِمْ زَيْغٌ فَيَتَّبِعُونَ مَا تَشَابَهَ مِنْهُ ابْتِغَاءَ الْفِتْنَةِ وَابْتِغَاءَ تَأْوِيلِهِ  وَمَا يَعْلَمُ تَأْوِيلَهُ إِلَّا اللَّـهُ  وَالرَّاسِخُونَ فِي الْعِلْمِ يَقُولُونَ آمَنَّا بِهِ كُلٌّ مِّنْ عِندِ رَبِّنَا  وَمَا يَذَّكَّرُ إِلَّا أُولُو الْأَلْبَابِ}

{Er ist es, Der das Buch (als Offenbarung) auf dich herabgesandt hat. Dazu gehören eindeutige [muhkamaatun] Verse – sie sind der Kern des Buches [ummul-kitaabi] – und andere, mehrdeutige [mutashaabihaatun]. Was aber diejenigen angeht, in deren Herzen (Neigung zum) Abschweifen ist, so folgen sie dem, was davon mehrdeutig [maatashaabaha] ist, im Trachten nach Irrefügung [ibtighaa’a al-fitnati] und im Trachten nach ihrer Missdeutung [al-ibtighaa’a ta’wilihi]. Aber niemand weiß ihre Deutung [ta’wilahu] außer Allah. Und diejenigen, die im Wissen fest gegründet sind, sagen: „Wir glauben daran; alles ist von unserem Herrn.“ Aber nur diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.}
[(3) Surah al-Imran: Ayaah 7]

Und Allah, ta’ala, sagt:

{وَمَن يَعْشُ عَن ذِكْرِ الرَّحْمَـٰنِ نُقَيِّضْ لَهُ شَيْطَانًا فَهُوَ لَهُ قَرِينٌ}

{Wer für die Ermahnung des Allerbarmers blind ist, dem verschaffen Wir einen Shaytan, der ihm dann zum Gesellen wird. Und sie halten sie wahrlich vom Weg ab, und diese meinen, sie seien rechtgeleitet.}
[(43) Surah az-Zukhruf: Ayaat 36-37]

Folglich wird klar, dass die mehrdeutigen Texte im Lichte der eindeutigen ausgelegt werden und nicht etwa andersherum, wie es die Trachter nach Irreführung tun.

Und es wurde gesagt: „Wisse, dem Begehrer der Wahrheit genügt ein Beweis, während dem Begehrer der Gelüste nicht einmal tausend Beweise genügen. Und wisse, der Unwissende lässt sich belehren, während wir den Begherer der Gelüste niemals erreichen können.“

Ein Grundsatz

Ein Grundsatz ist, dass ein Gelehrter grundsätzlich ein Sunni ist, bis ein Beweis existiert, welches das Gegenteil davon beweist, sprich ein Beweis existiert, dass jener Gelehrte ein Ash’ari oder etwas anderes ist. Denn die Mehrheit der Gelehrten des Islams waren von der Ahlus-Sunah wal-Jama’ah; die Sahaba, die Tabi’un, die Taba Tabi’un – zu diesen Zeiten existierten die Ash’ariyya gänzlich nicht -, sowie wie die vier Imame, Abu Hanifah (gest. 150 n.H.), Malik ibn Anas (gest. 179 n.H.), ash-Shafi’i (gest. 204 n.H.), Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.), genauso wie die sechs Imame der Hadith-Werke, al-Bukhari (gest. 256 n.H.), Muslim (gest. 261 n.H.), Ibn Majah (gest. 273 n.H.), at-Tirmidhi (gest. 274 n.H.), Abu Dawud (gest. 275 n.H.) und an-Nasa’i (gest. 303 n.H.) und im Grunde alle klassischen Gelehrten der ersten Jahrhunderte. Siehe Weiteres dazu hier:

  • Kompilation und Verfassen der Bücher der Aqidah – (Siehe hier)

Daher sagte auch Abu al-Hasan Ala ad-Din ibn an-Nafis ash-Shafi’i (gest. 687 n.H.), wie Taqi ad-Din Ahmad ibn Taymiyya (gest. 728 n.H.) in seinem Werk „Dar‘ Ta’arud al-Aql wa an-Naql“ (1/203) zitiert:

ولهذا كان أبن النفيس المتطبب الفاضل يقول: ليس إلا مذهبان: مذهب أهل الحديث، أو مذهب الفلاسفة، فأما هؤلاء المتكلمون فقولهم ظاهر التناقض والاختلاف، يعين أن أهل الحديث أثبتوا كل ما جاء به الرسل، وأولئك جعلوا الجميع تخيلا وتوهيماً.

Aus diesem Grund sagte Ibn an-Nafis, der bekannt und tugendhaft ist: „Es gibt keine außer zwei Madhaahib: „Die Madhhab der Ahlul-Hadith oder die Madhhab der Philosophen (falasifah). Was die Mutakallimun angeht, so sind ihre Aussagen äußerlich widersprüchlich und unterschiedlich. Sei dir bewusst, dass die Ahlul-Hadith alles bestätigen, was vom Gesandten gekommen ist. Und die anderen [d.h. Philosophen & Mutakallimun] jedoch erklären alles zu Fantasien und Illusionen.“

Täuschungsversuche einiger Asha’irah hinsichtlich der Gelehrten

Von den Täuschungsversuchen über die Gelehrten sind unter anderem – und es sind viel mehr als die hier Genannten: Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) [siehe hier], al-Khatib al-Baghdadi (gest. 463 n.H.) [siehe hier], Ibn al-Jawzi (gest. 594 n.H.) [siehe hier und hier], Ibn Qudamah (gest. 620 n.H.) [siehe hier, hier und hier], Jamal ad-Din al-Mizzi (742 n.H.) [siehe hier und hier], adh-Dhahabai (gest. 749 n.H.) [siehe hier und hier], Ibn Kathir (774 n.H.) [siehe hier] und viele andere.

Täuschungen durch falsche Zuschreibungen der Gelehrten zur Madhhab der Ash’ariyya oder auch den Gelehrten falsche Dinge zuzuschreiben, die sie nicht vertraten, ist eine recht verbreitete Gewohnheit der Ash’ariyya – sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Aufgrund eben dieser Sache machte sich Ibn Abdil-Hadi (gest. 909 n.H.) zur Aufgabe die falschen Zuschreibungen des Ibn Asakir (gest. 571 n.H.) in seinem Werk „Jam‘ al-Juyush‘ wa ad-Dasakir ala Ibn Asakir“ aufzudecken, bis es dazu kam, dass er selbst zur Ash’ariyya zugeschrieben wurde.

Shams ad-Din Abi Abdillah Muhammad ibn Abdil-Hadi al-Hanbali (gest. 909 n.H.) erwähnt am Ende seines Buches „Kashf al-Ghita ‚an Mahdh al-Khata“ (S. 153):

وكنت مرة عند رجل من أكابر الحنفية، فدخل رجل آخر من الحنفية، فمدحني، وقال: الشيخ رجل مليح أشعري الاعتقاد
فقال له ذلك الرجل: لأي شيء قلت أشعري العقيدة؟
فقال: لأن الاعتقاد الصحيح ينسب إلى الأشعري
فالله الله، فوالله قد كذب علي، وأنا بريء من قوله، لا أكون عليه إلا أن يزول عقلي، أو يذهب ديني

Ich war einst bei einem Mann von den großen Hanafiyya, als ein anderer hanafitischer Mann eintrat, mich hierauf lobte und sagte: „Der Shaykh ist ein angenehmer Mann mit einer ash’aritischen I’tiqad.“ Hierauf sagte dieser Mann zu ihm: „Aus welchem Grund sagtest du ash’aritische Aqida?“ Da erwiderte er: „Weil die authentische I’tiqad dem al-Ash’ari zugeschrieben wird.“ Allah, Allah! Bei Allah, er log über mich und ich bin frei/fern von seiner Aussage! Ich werde nicht darauf sein, es sei denn mein Verstand schwindet oder meine Religion geht hinweg.“

Eine einfache Frage an die meisten von ihnen, wie ob sie jemals in ihrem Leben eines ihrer Bücher gelesen haben, geschweige den mal in ihren Händen hielten, reicht eigentlich völlig aus, um herauszustellen, inwiefern sie diese Gelehrten eigentlich in Wirklichkeit kennen. Und zwar gar nicht. Nach einigen Gesprächen zwischen mir und einigen von ihnen über einige der oben genannten Gelehrten, merkten einige von ihnen im Laufe des Gesprächs die Realität der Aqida dieser Gelehrten, über die gesprochen wurden, und sie sagten sich daraufhin von ihnen plötzlich los, bezeichneten sie als Mushabbiha und takfirierten sie wie z.B. Muwaffaq ad-Din ibn Qudamah al-Hanbali (gest. 620 n.H.), obgleich sie zuvor noch sie ihrer eigenen Madhhab zuschrieben. Und dies ist ein Beispiel über ihre Realität und ihrer Kenntnis über die Gelehrten.

Eine andere Methode, welches zu ihren Täuschungsversuchen gehört, sind lange Namenslisten unter einem Kapitelnamen wie z.B.: „Eine liste an Ash’ari-Gelehrten“ von Gelehrten, worunter sie tatsächliche Ash’ari-Gelehrten mit nicht-Ash’ari-Gelehrten (ja sogar Anti-Ash’aris) vermischen, um so zu versuchen, den Leser durch den Eindruck der Menge zu beeindrucken, zu verwirren, Zweifel zu säen und somit schließlich zu täuschen.

Eine Liste als ein Beispiel

Hier eine derartige Liste, von der zuvor die Rede war. Eine Liste voller Betrug und Täuschung. All die Gelehrten, die mit Sicherheit keine Asha’irah waren, habe ich unterstrichen. Und es sind gewiss mehr als nur diese Unterstrichenen, von denn ich nur jene unterstrichen habe, bei denen ich mit Sicherheit sagen kann, dass sie keine Asha’irah waren.

Nun, hier die Liste:

In der Überschrift der Namensliste steht folgendes:

Welche der großen Gelehrten gehören zu den Ash’ariyya und der Maturidiyya die in den verschiedenen Bereichen tätig waren?

Sodann beginnt die Namensliste – voller Täuschung und Betrug – mit folgenden Namen:

Hier wird u.a. erwähnt: Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.); al-Baghawi (gest. 516 n.H.); Ibn al-Jawzi (gest. 597 n.H.); Ibn Kathir (gest. 774 n.H.); al-Khatib al-Baghdadi (gest. 463 n.H.); Ibn Hajar al-Asqalani (gest. 852 n.H.); Ibn Abi Zayd al-Qayrawani (gest. 389 n.H.); al-Qadi Abdulwahab (gest. 422 n.H.); Ibn Abdilbarr (gest. 463 n.H.); al-Qadi Abu Ya’la (gest. 458 n.H.); Abdul-Qadir al-Jilani (gest. 562 n.H.); Ibn Qudamah (gest. 620 n.H.), al-Qurtubi (gest. 671 n.H.) und Ibn Rajab (gest. 795 n.H.).

Und sie alle waren mit Sicherheit keine Asha’irah, sie waren Gelehrte der Ahlus-Sunnah und hatten mit ihren Usul ad-Din von „an-nadhar wa al-istidlaal“, „huduth al-ajsaam“, „al-jawhar wa al-arad“ nichts zu tun. Vielmehr erwähnen einige der oben genannten Gelehrten die Asha’irah bei Namen und widerlegen ihre Usul ad-Din, oder schrieben ganze Bücher gegen sie.

Widerlegung der Behauptungen gegenüber den genannten Gelehrten

– Abu Abdullah Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.)

Es gibt von seitens der Ash’ariyya viele Behauptungen und Lügen über den Imam Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.). Eines davon ist ihre Lüge, dass er in Bezug der Angelegenheit des Lafdh des Qur’ans auf der Aqida von Abu Muhammad Abdullah ibn Kullaab (gest. ca. 240 n.H.), des Abu al-Husayn Ali ibn al-Karaabisi (gest. ca. 245 od. 248 n.H.) und ihresgleichen gewesen sei; also er habe mit der Aussage: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen“ – damit gemeint der Qur’an selbst – gesprochen.

So behaupten sie beispielsweise:

Ebenso als Beispiel:

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wo ich bei so viel Falschheit anfangen soll. Die Hanabila sollen also Imam Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.), Imam Muslim ibn al-Hajjaj (gest. 261 n.H.) und Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) deshalb kritisiert haben, weil sie in der Angelegenheit des Lafdhs des Qur’ans ausdrücklich, sprich klar und deutlich, gesprochen haben? Dies ist völlig absurd. Nämlich ganz im Gegenteil dazu, wurde jener dafür kritisiert, der zu allgemein, unbestimmt und unklar gesprochen hat, da das Wort „al-Lafdh“ doppeldeutig ist – und somit als ein Weg zur Falschheit genutzt werden kann. Also das Wort kann zwei Dinge bedeuten:

(1) Die Tat; also das Lesen.

(2) Das Getane; also das Gelesene.

Und wenn die Aussage: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (makhluq)“ derart allgemein, also unbestimmt, ausgesagt und stehengelassen wird, kann darunter verstanden werden, dass die Tat erschaffen (makhluq) ist – und dies ist korrekt – oder dass das Gelesene (vom Qur’an) erschaffen (makhluq) ist, und dies wäre falsch und kufr; denn der Qur’an ist das Wort Allahs (kalaamullah), unerschaffen (ghayr makhluq). Daher wurden nicht jene kritisiert, die ausdrücklich in ihrer Wortwahl waren, sondern im Gegenteil, diejenigen, die diese Aussage derart allgemein äußerten und es dabei ließen, statt explizit auszusagen, also zu bestimmen, was sie damit meinten (das Lesen oder das Gelesene).

Was den geschichtlichen Aspekt angeht, so hatten Abu Abdullah Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.), Abu Abdullah Muhammad ibn Yahya adh-Dhuhli (gest. 258 n.H.), Abu Zur’ah Ubaydullah ar-Razi (gest. 277 n.H.) und andere wie sie, nichts mit der Jahmiyya-Lafdhiyya zu tun, die den Begriff „al-Lafdh“ für sich benutzten um den Qur’an als erschaffen (makhluq) zu erklären, indem sie sagten: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (makhluq)“ und dabei meinten: „Das Gelesene vom Qur’an ist erschaffen (makhluq)“ – also der Qur’an selbst. Daher sagte al-Imam Ahmad seine berühmte Aussage:

من قال : لفظه بالقرآن مخلوق ، فهو جهمي ، ومن قال : لفظي بالقرآن غير مخلوق ، فهو مبتدع

Wer sagt: „“Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (makhluq)““, der ist ein Jahmi.“ Und wer sagt: „„Mein Lafdh des Qur’ans ist unerschaffen (ghayr makhluq)““, der ist ein Mubtadi‘.“

Denn diese Aussage ist doppeldeutig, sodass bei Tätigung dieser Aussage, nach wie vor, unklar ist, was die Person damit aussagen will. Er muss diese Aussage also verdeutlichen, indem er die unbestimmte Aussage, bestimmt.

Siehe weiteres dazu hier:

  • Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.) sagte: „Wer sagt: „Mein Lafdh des Qur’an ist erschaffen“, der ist ein Jahmi.“ Und wer sagt: „Mein Lafdh des Qur’ans ist unerschaffen“, der ist ein Mubtadi'“ – (Siehe hier)

Da Abu Abdullah Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.) die andere Seite von jenen, die Imam Ahmad bekämpfte, die die Jahmiyya-Lafdhiyya waren, bekämpfte Imam Muhammad ibn isma’il al-Bukhari die Qadariyya, die behaupteten, dass die Taten der Diener (af’aal al-ibaad) nicht von Allah erschaffen (makhluq) wurden. Daher sagte Imam al-Bukhari auf die Frage des Lafdhs des Qur’ans (z.B. Fath al-Bari fi Sharh Sahih al-Bukhari (1/490) von Ibn Hajar al-Asqalani (gest. 852 n.H.)):

أفعالنا مخلوقة وألفاظنا من أفعالنا

Unsere Taten (af’aal) sind erschaffen (makhluq). Und unsere alfaadh sind von unseren Taten (af’aal).

In diesem Sinne verfasste Imam al-Bukhari (gest. 256 n.H.) auch sein Buch „Khalqu Af’aal al-Ibaad (die Erschaffenheit der Taten der Diener)“. Imam al-Bukhari sagte also auf die Frage nach dem Lafdh des Qur’ans, dass die Taten der Menschen erschaffen (makhluq) sind, und dass unsere alfaadh zu unseren Taten gehören. Einige Neider von Imam al-Bukhari (gest. 256 n.H.) nahmen diese Aussage und verbreiteten die Behauptung, dass Imam al-Bukhari (gest. 256 n.H.) damit den Qur’an gemeint habe. Muhammad ibn Yahya adh-Dhuhli (gest. 258 n.H.) und seine Gefährten, wie Abu Zur’ah ar-Razi (gest. 277 n.H.), dachten, dass Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari das Gelesene (al-maqru‘) als erschaffen (makhluq) betrachten würde, also den Qur’an, welches das Wort Allahs ist, unerschaffen (ghayr makhluq).

So entstand eine Fitna daraus und es kam Bedrängnis für al-Bukhari auf, sodass er leid erfuhr. Während dessen stellte Imam al-Bukhari das dann auch klar, dass er dies niemals sagte, sondern lediglich sagte, dass die Taten (af’aal) des Menschen erschaffen (makhluq) sind, und nicht der Qur’an.

Shihab ad-Din Ahmad ibn Hajar al-Asqalani ash-Shafi’i (gest. 852 n.H.) erwähnt in seinem Werk „Fath al-Bari fi Sharh Sahih al-Bukhari“ (1/490):

قَالَ البُخَارِيّ وَسمعت عبيد الله بن سعيد يَعْنِي أَبَا قدامَة السَّرخسِيّ يَقُولُ مَا زِلْتُ أَسْمَعُ أَصْحَابَنَا يَقُولُونَ إِنَّ أَفعَال الْعباد مخلوقة قَالَ مُحَمَّد بن إِسْمَاعِيل حَرَكَاتُهُمْ وَأَصْوَاتُهُمْ وَأَكْسَابُهُمْ وَكِتَابَتُهُمْ مَخْلُوقَةٌ فَأَمَّا .الْقُرْآنُ الْمُبين الْمُثبت فِي الْمَصَاحِف الموعى فِي الْقُلُوب فَهُوَ كَلَام الله غير مَخْلُوق قَالَ الله تَعَالَى بَلْ هُوَ آيَاتٌ بَيِّنَاتٌ فِي صُدُورِ الَّذين أُوتُوا الْعلم

Al-Bukhari sagte: Und ich hörte Ubaydullah ibn Sa’id – also Abu Qudama as-Sarkhasiy – sagen: „Ich habe stets gehört, dass unsere Gefährten sagten: „Wahrlich, die Taten der Diener sind erschaffen (makhluq).“ Al-Bukhari sagte: „Ihre Bewegungen, ihre Stimmen, ihr Erwerb und ihr Schreiben sind erschaffen (makhluq). Was jedoch das Rezitierte vom Qur’an angeht, der Deutliche und Feststehende in den Masaahif, der Auswendiggelernte und Niedergeschriebene und das Aufbewahrte in den Herzen, so ist es das Wort Allahs (kalaamullah), und es ist nicht erschaffen (laysa bi-makhluq). Allah, ta’ala, sagt: „{Nein! Vielmehr sind es klare Zeichen in den Brüsten derjenigen, denen das Wissen gegeben worden ist.}[29:49]“.“

Somit stellte der Imam Abu Abdullah Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.) den Unterschied zwischen dem Aspekt der Erschaffenheit und dem Aspekt der Unerschaffenheit klar. Und genau dies sagte er auch in seinem Buch Khalqu Af’aal al-Ibaad wa ar-Raddu ala al Jahmiyya wa Ashabi at-Ta’til“, worin er – abgesehen von dieser Aussage – viele andere hat, in denen er diese Thematik unmissverständlich klarstellt (Siehe hier).

Und Shihab ad-Din Ahmad ibn Hajar al-Asqalani ash-Shafi’i (gest. 852 n.H.) erwähnt in seinem Werk „Fath al-Bari fi Sharh Sahih al-Bukhari „(1/491) ebenfalls:

وَقَالَ غُنْجَار فِي تَارِيخ بخاري حَدثنَا خلف بن مُحَمَّد قَالَ سَمِعت أَبَا عَمْرو أَحْمد بن نصر النَّيْسَابُورِي الْخفاف بنيسابور يَقُول كُنَّا يَوْمًا عِنْد أبي إِسْحَاق الْقرشِي ومعنا مُحَمَّد بن نصر الْمروزِي فَجرى ذكر مُحَمَّد بن إِسْمَاعِيل فَقَالَ مُحَمَّد بن نصر سمعته يَقُول من زعم أَنِّي قلت لَفْظِي بِالْقُرْآنِ مَخْلُوق فَهُوَ كَذَّاب فَإِنِّي لم أَقَله فَقلت لَهُ يَا أَبَا عبد الله قد خَاضَ النَّاس فِي هَذَا فَأَكْثرُوا فَقَالَ لَيْسَ إِلَّا مَا أَقُول لَك قَالَ أَبُو عَمْرو فَأتيت البُخَارِيّ فذاكرته بِشَيْء من الحَدِيث حَتَّى طابت نَفسه فَقلت يَا أَبَا عبد الله هَا هُنَا من يَحْكِي عَنْك إِنَّك تَقول لَفْظِي بِالْقُرْآنِ مَخْلُوق فَقَالَ يَا أَبَا عَمْرو احفظ عَنى من زعم من أهل نيسابور وسمى غَيرهَا من الْبلدَانِ بلادا كَثِيرَة أننى قلت لفظى بِالْقُرْآنِ مَخْلُوق فَهُوَ كَذَّاب فَإِنِّي لم أَقَله إِلَّا أَنِّي قلت أَفعَال الْعباد مخلوقة

Und Ghunjar sagte in Tarikh Bukhara: Khalaf ibn Muhammad ibn Isma’il sagte: Ich hörte Abu Amr Ahmad ibn Nasr an-Naysaburi al-Khaffaf in Bukhara sagen: „Wir waren eines Tages bei Abi Ishaq al-Qurayshi, und mit uns war Muhammad ibn Nasr al-Marwazi, da wurde Muhammad ibn Isma’il erwähnt. So sagte Muhammad ibn Nasr: Ich hörte ihn sagen: „Wer behauptet, dass ich gesagt hätte: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (lafdhi bil-qur’an makhluq)“, der ist ein Lügner. Denn ich habe dies niemals gesagt.“ Da sagte ich zu ihm: „O Abi Abdillah, die Leute haben sich in diesem Thema vertieft und es wurden mehr.“ Er sagte: „Dies ist alles was ich sage, und nichts anderes.“ Abu Amr sagte: „Ich kam zu al-Bukhari und debattierte mit ihm über Hadith bis ich aufgab und ich sagte: „O Abi Abdillah! Hier ist jemand, der über dich spricht und sagt, dass du gesagt hättest: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen.“ Er sagte zu mir: „O Abu Amr! Merke dir, was ich dir sage: „Wer von den Leuten aus Naysabur“ – und er nannte viele andere Länder -: „behauptet, dass ich gesagt hätte: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (makhluq)“, so ist er ein Lügner. Denn ich habe diese Aussage niemals gesagt. Das, was ich sagte, war nur: „Die Taten der Diener sind erschaffen (makhluq).““

Was Imam Muslim ibn al-Hajjaj an-Naysaburi, Autor des Sahih-Werkes, angeht, so stand er seinem Weggefährten und engen Freund Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.) während dieser Tortur bei, unterstützte ihn und verteidigte ihn; also vertrat ebenfalls seine Ansicht.

Siehe weiteres dazu hier:

  • Imam al-Bukhari (gest. 256 n.H.): Wer sagt, ich hätte gesagt: „Der Lafdh des Qur’an ist erschaffen“, der hat über mich gelogen. Ich sagte nur: „Die Taten der Diener sind erschaffen.“ – (Siehe hier)

Und was ich auch einst sah – und es ist wirklich ein erbärmlicher Versuch -, dass einige Ash’ariyya Aussagen von Leuten bringen, die Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.) missverstanden, sodass sie dachten, dass er an die Erschaffenheit des Lafdh des Qur’ans – gemeint der Qur’an selbst – glaubte, darunter Muhammad ibn Yahya adh-Dhuhli (gest. 258 n.H.) und Abu Zur’ah ar-Razi (gest. 277 n.H.). Es ist selbstverständlich, dass sie das sagen, da sie dies von ihm dachten. Doch eben darauf reagierte al-Bukhari und wies diese Anschuldigung von sich ab.

Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.)

Anknüpfend an den Abschnitt – und das darin enthaltende Bilder mit Behauptungen – von Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.): Und was Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) angeht, den Imam der Mufassirun, so ist dies ebenfalls eine Lüge. Vielmehr stimmte er mit Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.) überein und stellte klar, dass er der Imam hierin ist, der zu befolgen ist (Siehe dazu hier, hier, hier und hier).

Ein Angriff seitens einiger Hanbaliyya auf Ibn Jarir at-Tabari hatte nichts, aber auch wirklich gar nichts, mit diesem Thema zu tun, geschweige denn irgendetwas mit der Aqida zu tun. Da handelte es sich lediglich um eine Gruppe unter den Hanabliyya, die Ibn Jarir angriffen, weil er den Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.) in seinem Buch „Ikhtilaf al-Fuqaha“ nicht als einen Faqih auflistete und nicht als solchen betrachtete. So hatte dieser Streit also überhaupt nichts mit der Aqida zu tun, obwohl dies in dieser Aussage des Ash’aris als solches suggeriert wird.

Abu al-Hasan ibn al-Athir (gest 630 n.H.) erwähnt in „al-Kamil fi at-Tarikh“ (7/9):

وإنما بعض الحنابلة تعصبوا عليه ووقعوا فيه فتبعهم غيرهم ولذلك سبب وهو أن الطبري جمع كتابا ذكر فيه اختلاف الفقهاء لم يصنف مثله ولم يذكر فيه أحمد بن حنبل فقبل له في ذلك فقال لم يكن فقهيا وإنما كان محدثا فأشتد ذلك على الحنابلة وكانوا لا يحصون كثرة ببغداد فشغبوا عليه وقالوا ما أرادوا

Und wahrlich, einige Hanabila waren fanatisch ihm gegenüber und stürzten sich auf ihn, so folgten ihnen andere. Und dies aus dem Grund, nämlich, dass at-Tabari ein Buch zusammenstellte, worin er die Meinungsverschiedenheiten der Fuqaha (ikhtilaf al-fuqaha) nannte, seinesgleichen nicht verfasst wurde. Und er nannte darin nicht Ahmad ibn Hanbal. So wurde ihm [d.h. Ibn Jarir] davon erzählt, da sagte er: „Er [d.h. Ahmad ibn Hanbal] war kein Faqih, sondern, er war ein Muhaddith.“ So war dies schlimm für die Hanabila. Und sie waren zahllos viele in Bagdad. So erhoben sie sich gegen ihn und sagten, was sie wollten.

Die Stadt Bagdad wurde zu jenen Zeiten, Generation für Generation, von der Hanabila dominiert, da die Mehrheit der Bevölkerung Hanabila waren, wobei auch die Kalifen zu den Hanabila standen – die Ausnahme bestätigt die Regel. Folglich stand die Masse hinter der Hanabila, weshalb jemand, der negativ auffiel, schnell große Probleme bekommen konnte, so wie auch Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) – rahimahullah. Eine Gruppe der Hanabila konnten mit der Auffassung des Ibn Jarir nicht umgehen und tyrannisierten ihn deshalb zu unrecht, sodass auch eine große Menge der Allgemeinheit (al-a’mma) ihnen darin folgten, ihn zu unrecht mit Dingen beschuldigten, die nicht stimmten, wie etwa dem ar-Rafdh sowie dem al-Ilhaad.

Al-Khatib al-Bagdadi ash-Shafi’i (gest. 468 n.H.) überliefert in seinem Werk „Tarikh Bagdad“ (2/161-164):

وسمعت على بْن عبيد اللَّه بْن عَبْد الغفار اللغوي المعروف بالسمسماني يحكي أن محمد بن جرير مكث أربعين سنة يكتب في كل يوم منها أربعين ورقة.

Und ich hörte von Ali ibn Ubaydullah ibn Abdul-Ghaffar al-Lughawi, bekannt als as-Simsamani, dass gesagt wird, dass Muhammad ibn Jarir vierzig Jahre mit Schreiben verbrachte und davon jeden Tag vierzig Seiten schrieb.

وبلغني عن أبي حامد أحمد بن أبي طاهر الفقيه الإسفرائيني أنه قَالَ: لو سافر رجل إلى الصين حتى يحصل له كتاب تفسير محمد بن جرير لم يكن ذلك كثيرا. أو كلاما هذا معناه.

Mich erreichte von Abi Hamid Ahmad ibn Abi Tahir al-Faqih al-Isfara’yini, dass er sagte: „Wenn eine Person nach China reisen würde um den Kitab at-Tafsir von at-Tabari zu erlangen, dann wäre dies keine großartige Sache von ihm.“ Oder [er sagte] Worte in diesem Sinne.

حَدَّثَنِي مُحَمَّد بْن أَحْمَدَ بْن يَعْقُوب قَالَ أَنْبَأَنَا محمد بن عبد الله النيسابوري الحافظ قال: سمعت أبا بكر بن بالويه يقول قَالَ لي أبو بكر محمد بن إسحاق- يعني ابن خزيمة- بلغني أنك [كتبت] التفسير عن محمد بن جرير؟ قلت: بلى كتبت التفسير عنه إملاء. قَالَ: كله؟ قلت: نعم. قَالَ: في أي سنة؟ قلت: من سنة ثلاث وثمانين إلى سنة تسعين. قَالَ فاستعاره مني أبو بكر فرده بعد سنين، ثم قَالَ: قد نظرت فيه من أوله إلى آخره ولم أعلم على أديم الأرض أعلم من محمد بن جرير، ولقد ظلمته الحنابلة.

Muhammad ibn Ahmad ibn Ya’qub berichtete mir, der sagte: Muhammad ibn Abdullah an-Naysaburi al-Hafidh überlieferte uns, der sagte: Ich hörte Abu Bakr ibn Baalawayh sagen: „Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq – also Ibn Khuzayma – sagte zu mir, mich erreichte, dass du den Tafsir von Muhammad ibn Jarir aufgeschrieben hast?“ Ich sagte: „Sehr wohl, ich habe den Tafsir von ihm per Diktat aufgeschrieben.“ Er fragte: „Alles davon?“ Ich erwiderte: „Ja.“ Er fragte: „In welchem Jahr?“ Ich sagte: „Vom Jahre [2]83 bis zum Jahre [2]90.“ Er sagte: „Also lieh Abu Bakr [ibn Khuzayma] es von mir aus und er gab es mir Jahre später zurück.“ Daraufhin sagte er: „Ich habe es von seinem Anfang bis seinem Ende untersucht, und ich kenne auf der Erdoberfläche keinen Wissenderen als Muhammad ibn Jarir. Und die Hanabila haben ihm Unrecht angetan.“

سمعت أبا حازم عُمَر بْن أَحْمَد بْنُ إِبْرَاهِيمَ العبدوي بنيسابور يقول سمعت حسينك واسمه الحسين بن علي التميمي يقول لما رجعت من بغداد إلى نيسابور سألني محمد بن إسحاق بن خزيمة، فقال لي: ممن سمعت ببغداد؟ فذكرت له جماعة ممن سمعت منهم، فقال هل سمعت من محمد بن جرير شيئا؟ فقلت له: لا إنه ببغداد لا يدخل عليه لأجل الحنابلة، وكانت تمنع منه، فقال: لو سمعت منه لكان خيرا لك من جميع من سمعت منه سواه.

Ich hörte Aba Hazim Umar ibn Ahmad ibn Ibrahim al-Abdawi in Naysabur sagen: Ich hörte Husaynak – und sein Name ist al-Husayn ibn Ali at-Tamimi – sagen: „Als ich von Bagdad nach Naysabur zurückkehrte, fragte mich Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma, indem er zu mir sagte: „Von wem hast du in Bagdad gehört?“ Also nannte ich ihm eine Gruppe, von denen ich gehört hatte. Da sagte er: „Hast du irgendetwas von Muhammad ibn Jarir gehört?“ So sagte ich ihm: „Nein, er ist in Bagdad, es wird nicht zu ihm gegangen wegen der Hanabila. Und sie verbaten es ihm.“ So sagte er: „Hättest du von ihm gehört, wäre es für dich besser gewesen als von allen, von denen du gehört hast.“

So sind dies einiges von der Tyrannei, welches die Gruppe der Hanabila dem Imam al-Mufassirin antaten. Und Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma ash-Shafi’i (gest. 311 n.H.) hat recht, indem er die Taten jener Hanabila gegenüber Ibn Jarir als Unrecht bezeichnete. Schließlich wurde Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari im Jahre 310 n.H. in seinem Haus, inoffiziell/unangekündigt, beerdigt, da jene Gruppe der Hanabila anderes verwehrten. Diese Taten dieser Hanabila waren nicht nur Unrecht, sondern sogar primitiv und sinnlos, denn diese Sache war keine Sache von Bedeutung, hingegen war Muhammad ibn Jarir (gest. 310 n.H.) ein Imam der Sunna, ein Verehrer des Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.), der seiner Aqida folgte, und ihn in verschiedenen Bereichen der Aqida heranzog. Solche Bücher wie Sarih as-Sunna (Siehe hier), at-Tabsir fi Ma’alim ad-Din (Siehe hier) und auch sein Tarikh-Werk und andere Berichte über seine Aqida (wie z.B. hier und hier) bezeugen das genannte.

So steht nun fest, dass Ahmad ibn Hanbal ash-Shaybani (gest. 241 n.H.), Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.), Muslim ibn al-Hajjaj an-Naysaburi (gest. 261 n.H.) und Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) völlig miteinander übereinstimmten. Und in Bezug auf die Aussage von Ibn Abdil-Barr (gest. 463 n.H.) in seinem Buch al-Intiqa‘ (S. 106), so wurde dabei ebenfalls gelogen. Siehe dazu hier:

  • Teil 2 – Die Verurteilung der Kullaabiyya und Ash’ariyya im Jahre 200-300 n.H. – (Siehe hier)

Und eines der wohl absurdesten Behauptungen, ist über die Position des Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) in Bezug der Bedeutung lobenswerten (Rang)Stellung (al-maqam al-mahmud)“, dass er das Sitzen Muhammads, sallallahu alayhi wa sallam, mit Allah auf dem Thron abgelehnt habe.

So ist dies eine offenkundige Lüge, denn dies bestätigt Ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) selbst in seinem Tafsir, mit unter anderem diesen Worten – nachdem er eine Reihe von Überlieferungen aufreiht, die die Bedeutung der Fürsprache (ash-shafaa’ah) haben:

وقال آخرون: بل ذلك المقام المحمود الذي وعد الله نبيّه أن يبعثه إياه، هو أن يقاعده معه على عرشه.
ذكر من قال ذلك:
حدثنا عباد بن يعقوب الأسدي، قال: ثنا ابن فضيل، عن ليث، عن مجاهد، في قوله {عَسَى أَنْ يَبْعَثَكَ رَبُّكَ مَقَامًا مَحْمُودًا} قال: يُجْلسه معه على عرشه.
وأولى القولين في ذلك بالصواب ما صحّ به الخبر عن رسول الله.
وذلك ما حدثنا به أبو كريب، قال: ثنا وكيع، عن داود بن يزيد، عن أبيه، عن أبي هريرة، قال: قال رسول الله صلى الله عليه وسلم {عَسَى أَنْ يَبْعَثَكَ رَبُّكَ مَقَامًا مَحْمُودًا} سئل عنها، قال: “ هِىَ الشَّفاعَةُ“.

Und andere sagten: „Vielmehr ist dies die lobenswerte (Rang)Stellung (al-Maqam al-Mahmud), welches Allah Seinem Propheten versprochen hat, ihn zu erwecken, dass Er ihn mit Ihm auf Sein Thron setzten wird (yu’qaidahu ma’ahu ala‘ arshihi).“

Die Erwähnung von dem, der dies sagte:

Abbad ibn Ya’qub al-Asadi berichtete uns, der sagte: Ibn Fudayl berichtete uns: Von al-Layth: Von Mujahid über Seine Aussage: {Vielleicht wird dich dein Herr zu einer lobenswerten (Rang)Stellung erwecken.}: „Er wird ihn mit Ihm auf Sein Thron setzten (yujlisuhu ma’ahu ala‘ arshihi).“

Doch dass erste der beiden Ansichten in Bezug dem Richtigeren, was authentisch (sahih) davon ist, sind die Überlieferungen vom Gesandten Allahs.

So wie, was berichtet wurde von Abu Kurayb, der sagte: Waki‘ berichtete uns: Von Dawud ibn Yazid: Von seinem Vater: Von Abu Hurayrah, der sagte: Der Gesandte Allahs, sallallahu alayhi wa sallam, sagte: {Vielleicht wird dich dein Herr zu einer lobenswerten (Rang)stellung erwecken.}: Er wurde darüber gefragt, er erwiderte: „Das ist die Fürsprache (ash-shafaa’ah).“

وهذا وإن كان هو الصحيح من القول في تأويل قوله {عَسَى أَنْ يَبْعَثَكَ رَبُّكَ مَقَامًا مَحْمُودًا} لما ذكرنا من الرواية عن رسول الله صلى الله عليه وسلم وأصحابه والتابعين، فإن ما قاله مجاهد من أن الله يُقعد محمدا صلى الله عليه وسلم على عرشه، قول غير مدفوع صحته، لا من جهة خبر ولا نظر، وذلك لأنه لا خبر عن رسول الله صلى الله عليه وسلم، ولا عن أحد من أصحابه، ولا عن التابعين بإحالة ذلك.

Und dies, obwohl es [d.h. die (Rang)Stellung der Fürsprache (maqam ash-shafaa’ah)] die authentische Ansicht (as-sahih min al-qawl) ist in der Auslegung Seiner Aussage: {Vielleicht wird dich dein Herr zu einer lobenswerten (Rang)Stellung erwecken.} aufgrund unserer Erwähnung der Überlieferung vom Gesandten Allahs, sallallahu alayhi wa sallam, seiner Gefährten und der Tabi’in, so ist dennoch, was Mujahid gesagt hat, dass Allah Muhammad, sallallahu alayhi wa sallam, auf Seinen Thron setzen wird, die Ansicht nicht abgelehnt aufgrund seiner Authentizität weder von der Hinsicht der Überlieferung her noch von dem Verstand her. Dies deshalb, weil es keine Überlieferung von dem Gesandten, sallallahu alayhi wa sallam, noch von einem von seinen Gefährten noch von den Tabi’in, gibt, für die Unmöglichkeit dessen.

فقد تبين إذا بما قلنا أنه غير محال في قول أحد ممن ينتحل الإسلام ما قاله مجاهد من أن الله تبارك وتعالى يقعد محمدا على عرشه.

Also geht aus dem, was wir gesagt haben, hervor, dass es in der Ansicht von keinem einzigen unmöglich ist (ghayr mahal fi qawl ahad), von denen die dem Islam beigeraten sind (miman yantahil al-islam), was Mujahid gesagt hat, dass Allah, tabaraka wa ta’ala, Muhammad auf Seinen Thron setzen wird (ala‘ arshihi).

Und ein wenig später sagt er dann abschließend:

فإن قال قائل: فإنا لا ننكر إقعاد الله محمدا على عرشه، وإنما ننكر إقعاده. حدثني عباس بن عبد العظيم، قال: ثنا يحيى بن كثير، عن الجريريّ، عن سيف السَّدُوسيّ، عن عبد الله بن سلام، قال: إن محمدا صلى الله عليه وسلم يوم القيامة على كرسيّ الربّ بين يدي الربّ تبارك وتعالى ، وإنما ينكر إقعاده إياه معه ، قيل: أفجائز عندك أن يقعده عليه لا معه. فإن أجاز ذلك صار إلى الإقرار بأنه إما معه، أو إلى أنه يقعده، والله للعرش مباين، أو لا مماسّ ولا مباين، وبأيّ ذلك قال كان منه دخولا في بعض ما كان ينكره وإن قال ذلك غير جائز كان منه خروجا من قول جميع الفرق التي حكينا قولهم، وذلك فراق لقول جميع من ينتحل الإسلام، إذ كان لا قول في ذلك إلا الأقوال الثلاثة التي حكيناها، وغير محال في قول منها ما قال مجاهد في ذلك.

Nun, wenn gesagt werden sollte: „Wir leugnen nicht das Sitzen Muhammads durch Allah auf den Thron. Jedoch leugnen wir Sein [d.h. Allahs] sitzen. Abbas ibn Abdul-Adhim berichtete mir, der sagte: Yahya ibn Kathir berichtete uns: Von Jarir: Von Sayf as-Sadusiy: Von Abdullah ibn Salam, der sagte: „Wahrlich, am Tag der Auferstehung wird Muhammad, sallallahu alayhi wa sallam, auf den Thron des Herren (kursi ar-rabb) sein, vor dem Herren (bayna yaday ar-rabb), tabaraka wa ta’ala.“ Jedoch leugnen wir, dass Er ihn mit ihm setzten wird.“

Es wird gesagt: „Ist es gemäß euch zulässig, dass Er ihn setzen wird, ohne mit ihm?“ Wenn es zulässig sein sollte, dann bestätigt er auch, dass er mit Ihm [d.h. Allah] sitzen wird oder dass er ohne ihn sitzen wird, während Allah separat von dem Thron ist oder ohne Berührung (la mumas) und Trennung (wa la mubayin).“

In allen dieser Fälle sagt er, dass er ein Teil von dem annimmt, was er zuvor leugnete. Und wenn er sagt, dass dies nicht zulässig ist, ist es eine Abweichung (khuruj) von der Ansicht aller Gruppen, deren Ansichten wir erwähnt haben. Und dies ist eine Trennung von der Ansicht aller, die dem Islam beigetreten sind. Denn es gibt keine andere Ansicht darin, außer die drei Ansichten, die wir genannt haben. Und es ist nicht unmöglich in ihrer Ansicht, was Mujahid hierin sagte.

Folglich wird klar, dass Abu Ja’far Muhammad ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) die Fürsprache (ash-shafaa’a) als Exegese von „lobenswerten (Rang)Stellung (al-maqam al-mahmud)“ als richtig, aber auch das Sitzen auf dem Thron ebenfalls korrekt erachtet, und das eine nicht das andere ausschließen muss, sondern er beide miteinander kombiniert.

– Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma ash-Shafi’i (gest. 310 n.H.)

Zu den weiteren verbreiteten Lügen gehört die Behauptung, dass Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma ash-Shafi’i (gest. 311 n.H.) das schreiben des Buches Kitab at-Tawhid bereut habe.

So schrieb ein Ash’ari-Sufi namens Muhammad Hisham Kabbani in eines seiner Schriften:

Diese Lüge wurde vor geraumer Zeit auch in Deutschland in den Raum geworfen, wohlmöglich auf dieser Lüge des Muhammad Hisham Kabbani basierend. Dabei stützen die Ash’ariyya ihre Behauptung der Reue Abu Bakr ibn Khuzaymas (gest. 311 n.H.) hinsichtlich des Buches Kitab at-Tawhid auf zwei Überlieferungen im Buch „al-Asma‘ wa as-Sifaat“ von Abu Bakr Ahmad al-Bayhaqi al-Ash’ari (gest. 458 n.H.). Diese zwei Überlieferungen würden die Abkehr und Reue vom Buch Kitab at-Tawhid hergeben. Nun schauen wir uns den Bereich, wo die zwei Überlieferungen vorkommen, mal genauer an.

Die zwei Überlieferungen, auf die dieser Lügner seine Lüge aufbaute, stammt aus dem folgenden Kapitel des Buches „al-Asma‘ wa as-Sifaat“ (2/20-23) von Abu Bakr al-Bayhaqi (gest. 458 n.H.):

بَابُ: الْفَرْقُ بَيْنَ التِّلَاوَةِ وَالْمَتْلُوِّ

Kapitel: Der Unterschied zwischen at-Tilawwa und al-Matluww

Gemeint hier ist, dass es sich in diesem Kapitel des Buches um die Angelegenheit des al-Lafdh des Qur’ans handelt bzw. um genau zu sein, um einen spezifischen Aspekt, einer Zweig-Angelegenheit, dessen, und zwar die zwei unterschiedlichen Auffassungen der A’imma der Ahlus-Sunna wal-Hadith hinsichtlich ob es einen Unterschied zwischen at-Tilawwa und al-Matluww gibt – und da es das gemäß einer Auffassung gibt – wie dieser eben aussieht. Diese Thematik führt der Imam Abu Muhammad Abdullah ibn Muslim ibn Qutayba ad-Dinawari (gest. 276 n.H.) in seinem Buch „al-Ikhtilaf fi al-Lafdh wa ar-Radd ala al-Jahmiyya wa al-Mushabbiha“ ausführlich aus. Im Grunde meinten beide das selbe, dass der Qur’an das Wort Allahs (kalaamullah) ist und das Wort Allahs (kalaamullah) ist unerschaffen (ghayr makhluq); und zwar in jeder Hinsicht von den Hinsichten, ob es geschrieben wird, rezitiert wird, gehört wird, es ist das Wort Allahs (kalaamullah), unerschaffen (ghayr makhluq). Doch trat ein Missverständnis zwischen zwei Seiten der A’imma der Ahlul-Hadith auf, die eine machte einen Unterschied zwischen at-tilawwa und al-matluww während die andere Seite diesen Unterschied nicht machte, sodass sie sich missverstanden.

Nachdem Abu Bakr al-Bayhaqi (gest. 458 n.H.) einiges zu diesem Sachverhalt von verschiedenen Ulama der Ahlus-Sunna wal-Hadith tradiert und zitiert, darunter die Aussagen des al-Imam Abi Abdillah Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.) und des al-Imam Abi Abdillah Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.), folgt der, für uns, relevante Abschnitt, welches von hier an bis zum Ende des Kapitels erwähnt wird. Und zwar:

591 – وَأَخْبَرَنَا أَبُو عَبْدِ اللَّهِ الْحَافِظُ، قَالَ، سَمِعْتُ مُحَمَّدَ بْنَ يُوسُفَ الْمُؤَذِّنَ الدَّقَّاقَ، قَالَ: سَمِعْتُ أَبَا حَامِدِ بْنَ الشَّرْقِيِّ، يَقُولُ: حَضَرَتُ مَجْلِسَ مُحَمَّدِ بْنِ يَحْيَى يَعْنِي الذُّهْلِيَّ فَقَالَ: أَلَا مَنْ قَالَ لَفْظِي بِالْقُرْآنِ مَخْلُوقٌ فَلَا يَحْضُرْ مَجْلِسَنَا. فَقَامَ مُسْلِمُ بْنُ الْحَجَّاجِ مِنَ الْمَجْلِسِ. قُلْتُ: وَلِمُحَمَّدِ بْنِ يَحْيَى مَعَ مُحَمَّدِ بْنِ إِسْمَاعِيلَ الْبُخَارِيِّ رَحِمَهُمَا اللَّهُ تَعَالَى فِي ذَلِكَ قِصَّةٌ طَوِيلَةٌ، فَإِنَّ الْبُخَارِيَّ كَانَ يُفَرِّقُ بَيْنَ التِّلَاوَةِ وَالْمَتْلُوِّ، وَمُحَمَّدُ بْنُ يَحْيَى كَانَ يُنْكِرُ التَّفْصِيلَ، وَمُسْلِمُ بْنُ الْحَجَّاجِ رَحِمَهُ اللَّهُ كَانَ يُوَافِقُ الْبُخَارِيَّ فِي التَّفْصِيلِ. ثُمَّ تَكَلَّمَ مُحَمَّدُ بْنُ أَسْلَمَ الطُّوسِيُّ فِي ذَلِكَ بِعِبَارَةٍ رَدِيئَةٍ، فَقَالَ فِيمَا بَلَغَنِي عَنْهُ: الصَّوْتُ مِنَ الْمُصَوِّتِ كَلَامُ اللَّهِ. وَأَخَذَهُ عَنْهُ فِيمَا بَلَغَنِي مُحَمَّدُ بْنُ إِسْحَاقَ بْنِ خُزَيْمَةَ رَحِمَهُ اللَّهُ، وَعِنْدِي أَنَّ مَقْصُودَ مَنْ قَالَ ذَلِكَ مِنْهُمْ نَفْيُ الْخَلْقِ عَنِ الْمَتْلُوِّ مِنَ الْقُرْآنِ، إِلَّا أَنَّهُ لَمْ يُحْسِنِ الْعِبَارَةَ عَمَّا كَانَ فِي ضَمِيرِهِ مِنْ ذَلِكَ، فَتَكَلَّمَ بِمَا هُوَ خَطَأٌ فِي الْعِبَارَةِ وَاللَّهُ أَعْلَمُ

591 – Und Abu Abdullah al-Hafidh überlieferte uns, der sagte: Ich hörte Muhammad ibn Yusuf al-Mu’adhdhin ad-Daqqaq sagen: Ich hörte Abu Hamid ibn ash-Sharqi sagen: „Ich nahm an der Sitzung des Muhammad ibn Yahya, also adh-Dhuhli, teil, da sagte er: „Wer sagt: „Mein Lafdh des Qur’ans ist erschaffen (makhluq), der soll unserer Sitzung nicht beiwohnen.“ Da stand Muslim ibn al-Hajjaj von der Sitzung auf.
Ich [d.h. al-Bayhaqi] sage: „Und zu Muhammad ibn Yahya und Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari, rahimahumullah ta’ala, gibt es diesbezüglich eine lange Geschichte. So unterschied al-Bukhari zwischen at-Tilawwa und al-Matluww während Muhammad ibn Yahya eine derartige Detaillierung (tafsil) ablehnte. Und Muslim ibn al-Hajjaj, rahimahullah, stimmte mit al-Bukhari in dieser Detaillierung (tafsil) überein. Dann sprach Muhammad ibn Aslam at-Tusi darüber mit einem widerwertigen Ausdruck. So sagte er, was mich erreicht hat: „Die Stimme des Stimmerzeugers ist das Wort Allahs (as-sawt min al-musawwit kalaamullah).“ Und von ihm nahm es, gemäß dem, was mcih erreicht hat, Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma, rahimahullah. Nach mir [d.h. meiner Ansicht nach], wer das von ihnen sagte, beabsichtige die Verneinung der Erschaffenheit des Rezitierten vom Qur’an (nafiy al-khalaq an al-matluww min al-qur’an). Jedoch sie die Aussage, die eigentlich in ihrem Inneren diesbezüglich ist, unglücklich ausgedrückt haben. So hat er gesprochen, was ein Fehler in dieser Ausdrucksweise war. Und Allah weiß es am besten.

Den Konflikt zwischen dem Governor und Alim zugleich, Abu Abdullah Muhammad ibn Yahya adh-Dhuhli (gest. 258 n.H.) und Abu Abdullah Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.) – beide sind A’imma der Ahlus-Sunna wal-Hadith – hatten wir bereits behandelt gehabt. Siehe dazu hier:

  • Imam al-Bukhari (gest. 256 n.H.): „Wer sagt, ich hätte gesagt: „Der Lafdh des Qur’an ist erschaffen“, der hat über mich gelogen. Ich sagte nur: „Die Taten der Diener sind erschaffen.“ – (Siehe hier)

So sagt Shihab ad-Din Abu al-Fadl Ahmad ibn Hajar al-Asqalani (gest. 852 n.H.) in seinem Werk „Fath al-Bari fi Sharh Sahih al-Bukhari“ (Siehe hier):

الثاني من لم يفهم مراده وهو مبين في الأول ، وكذا نقل عن محمد بن أسلم الطوسي أنه قال : الصوت من المصوت كلام الله وهي عبارة رديئة لم يرد ظاهرها وإنما أراد نفي كون المتلو مخلوقا ، ووقع نحو ذلك لإمام الأئمة محمد بن خزيمة ، ثم رجع وله في ذلك مع تلامذته قصة مشهورة ، وقد أملى أبو بكر الضبعي – الفقيه أحد الأئمة من تلامذته ابن خزيمة – اعتقاده ، وفيه لم يزل الله متكلما ولا مثل لكلامه ؛ لأنه نفى المثل عن صفاته كما نفى المثل عن ذاته ، ونفى النفاد عن كلامه كما نفى الهلاك عن نفسه ، فقال لنفد البحر قبل أن تنفد كلمات ربي وقال كل شيء هالك إلا وجهه فاستصوب ذلك ابن خزيمة ورضي به

Das Zweite haben jene, die Absicht [dahinter], falsch verstanden während es im ersten klar ist. Genauso wurde von Muhammad ibn Aslam at-Tusi überliefert, dass er sagte: „Die Stimme des Stimmerzeugers ist das Wort Allahs (as-sawt min al-musawwit kalaamullah).“ Solches ist eine widerwärtige Aussage. Er beabsichtige nicht die vordergründige Bedeutung (dhaahiriha). Er beabsichtigte nur zu negieren, dass das Rezitierte (al-matluww) erschaffen (makhluq) ist. Und etwas ähnliches passierte auch dem Imam al-A’imma Muhammad ibn Khuzayma, der dann später bereute. Und er hat einen bekannten Bericht diesbezüglich mit seinen Schülern. Der Faqih Abu Bakr ad-Dabi’i, einer der A’imma unter seinen Schülern, diktierte Ibn Khuzayma seine I’tiqad. Und darin legt er fest: „Allah war der Sprechende (mutakallim) vor der Schöpfung. Und es gibt kein Gleichnis (mithl) zu Seiner Rede (kalaam), da Er das Gleichnis (mithl) von Seinen Eigenschaften (sifaat) negierte, so wie Er das Gleichnis (mithl) von Seinem Wesen (dhaat) negierte. Und Er negierte das erschöpfen von Seiner Rede, so wie Er das Vergehen von Senem Wesen negierte. Er sagte: {würde das Meer wahrlich zu Ende gehen, bevor die Worte meines Herren zu Ende gingen.}[18:109] und Er sagte: {Alles wird untergehen – außer Seinem Angesicht.}[28:88].“ So betrachtete Ibn Khuzayma dies als korrekt und war zufrieden damit.“

So wird klar verständlich, zumindest jedem Vernunftbegabten, dass es bei der Reue des Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma ash-Shafi’i (gest. 311 n.H.) um seine falsche Ansicht „die Stimme des Stimmerzeugers ist das Wort Allahs (as-sawt min al-musawwit kalaamullah)“ handelt – es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass Abu Bakr al-Bayhaqi (gest. 458 n.H.) im Verlauf nochmal zu dieser Thematik zurückkehren wird und von der Reue Ibn Khuzaymas sprechen wird. Es sei also nochmals betont, dass Ibn Khuzayma (gest. 311 n.H.) sich bei dieser Aussage falsch ausdrückte, er letzten Endes von dieser Aussage abkehrte, diese bereute und korrigierte. Was die Geschichte zwischen Abu Bakr ibn Khuzayma (gest. 311 n.H.) und seiner Schüler angeht, so haben wir dies in einem separaten Artikel behandelt gehabt. Siehe dazu hier – [wird noch folgen – in shaa Allah]

– Ibn Abi Zayd al-Qayrawani al-Maliki (gest. 389 n.H.)

Abu Muhammad Abdullah ibn Abi Zayd Abdur-Rahman al-Qayrawani al-Maliki (gest. 389 n.H.) war ein reiner Maliki-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte und weswegen er von seitens der Ash’ariyya kritisiert und abgelehnt wurde. Siehe mehr dazu (hier) und hier.

Ibn Abi Zayd (gest. 389 n.H.) sagt in seinem Buch „al-Jami‘ fi as-Sunan wal-Adab wal-Maghazi wat-Tarikh (S. 107-109):

فيما أجمعت عليه الأمة من أمور الديانة، ومن السنن التي خلافها بدعة وضلالة: أن الله تبارك اسمه له الأسماء الحسنى والصفات العلى، [لم يزل بجميع صفاته] وأسمائه له الأسماء الحسنى والصفات العلى، أحاط علمًا بجميع ما برأ قبل كونه وفطر الأشياء بإرادته. وقوله: {إِنَّمَا أَمْرُهُ إِذَا أَرَادَ شَيْئًا أَنْ يَقُولَ لَهُ كُنْ فَيَكُونُ} [يس: 82]، وأن كلامه صفة من صفاته ليس بمخلوق فيبيد، ولا صفة لمخلوق فتبيد، وأن الله عز وجل كلم موسى بذاته وأسمعه كلامه لا كلامًا قام في غيره، وأنه يسمع ويرى ويقبض ويبسط، وأن يديه مبسوطتان والأرض جميعًا قبضته يوم القيامة والسماوات مطويات بيمينه، وأنه يجئ يوم القيامة (بعد أن لم يكن جائيًا) والملك صفًا صفًا لعرض الأمم وحسابها وعقوبتها وثوابها، فيغفر لمن يشاء من المذنبين، ويعذب منهم من يشاء، وأنه يرضى عن الطائعين ويحب التوابين ويسخط على من كفر به ويغضب فلا يقوم شيء لغضبه، وأنه فوق سماواته على عرشه دون أرضه، وأنه في كل مكان بعلمه، وأن لله سبحانه وتعالى كرسيًا كما قال (عز وجل): {وَسِعَ كُرسِيُّهُ السَّمواتِ وَالأرْضِ} [البقرة: 255]. ومما جاءت به الأحاديث أن الله سبحانه يضع كرسيه يوم القيامة لفصل القضاء. قال مجاهد: كانوا يقولون: ما السماوات والأرض في الكرسي لا كحلقة ملقاة في فلاة. وأن الله سبحانه يراه أولياؤه في المعاد بأبصار وجوههم لا يضامون في رؤيته، كما قال عز وجل في كتابه وعلى لسان نبيه. قال الرسول صلى الله عليه وسلم في قول الله سبحانه: {لِلَّذِينَ أَحْسَنُوا الْحُسْنَى وَزِيَادَةٌ} [يونس: 26] قال: الحسنى: الجنة، والزيادة: النظر إلى وجه الله تعالى. (والله يكلم العباد) يوم القيامة ليس بينهم وبينه ترجمان.

Unter dem, über was die Umma den Konsens getroffen hat, ist, in den Angelegenheiten der Religion und von den Sunan, was dem widerspricht, ist eine Erneuerung (bid’a) und Irrleitung (dalaala): dass Allah, tabaraka ismuhu, die schönsten Namen und die erhabensten Eigenschaften (al-asma‘ al-husna wa sifaat al-ula‘) hat, Er ist jeher mit allesamt Seinen Eigenschaften, und Seine Namen sind die schönsten Namen und erhabensten Eigenschaften. Er umfasst in Seinem Wissen insgesamt alles, was Er erschaffen hat, noch bevor Er es ins Dasein brachte, und Er erschuf die Dinge durch Seinen Willen (bi-iraadatihi). Und Seine Aussage ist: {Sein Befehl, wenn Er etwas will, ist, dazu nur zu sagen: ,Sei!‘, und so ist es.}[36:82].

Und Seine Rede (kalaam) ist eine Eigenschaft von Seinen Eigenschaften (sifatun min sifaatihi), es ist nicht erschaffen (laysa bi-makhluq), sodass es zu Ende geht, noch von den Eigenschaften des erschaffenen, sodass es zu Ende geht.

Und dass Allah, azza wa jalla, zu Musa gesprochen hat durch Seinen Wesen (bi-dhaatihi) und ihn Seine Rede (kalaam) hören ließ, keine Rede, die in etwas anderem als Ihm besteht.

Und dass Er hört und sieht, [die Gunst und Gaben] einengt und ausdehnt, und dass Seine beiden Hände ausgestreckt sind, die ganze Erde am Tag der Auferstehung in Seiner Hand gehalten wird und (auch) die Himmel in Seiner rechten Hand zusammengefaltet sein werden und dass Er am Tag der Auferstehung kommen (yaji) wird, davor Er nicht gekommen war – und die Engel, Reihe um Reihe – zur Zurschaustellung für die Nationen (umam) sowie ihrer Abrechnung, ihrer Strafe und ihrem Lohn. So vergibt Er den Sündern, wenn Er will, und bestraft von ihnen, wenn Er will.

Und dass Er zufrieden mit den Gehorsamen ist, die Reumütigen liebt und zornig über denjenigen ist, der Kufr an ihn begeht, und erzürnt, nichts kann Seinem Zorn standhalten.

Und dass Er über Seinen Himmeln ist (fawqa as-samawaatihi), über Seinem Thron (ala‘ arshihi), ohne [d.h. separat von] Seiner Erde. Und dass Er an jedem Ort/überall ist mit Seinem Wissen (bi-ilimihi). Und dass Allah, subhanahu wa ta’ala, einen Thronschemel (kursi) hat, so wie Er, azza wa jalla, sagt: {Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde.}[2:255].

Und unter den Ahadith, die damit einhergingen, ist, dass Allah, subhanhu, Seinen Thronschemel (kursi) am Tag der Auferstehung hinstellen wird, um das Urteil zu beschließen. Mujahid sagte: „Sie pflegten zu sagen: „Was sind die Himmel und die Erde im Verhältnis zum Thronschemel (al-kursi), nicht mal wie ein Ring, der in der Wüste liegt.“

Und dass die Allahs, subhanahu, Nahestehenden (awliya) Ihn mit den Augen ihrer Gesichter im Jenseits sehen werden, und sie werden sich keinen Schaden zufügen bei Seinem Anblick, so wie Er, azza wa jalla, in Seinem Buch und auf der Zunge Seines Propheten sagt.

Der Gesandte Allahs, sallallahu alayhi wa sallam, sagte über die Aussage Allahs, subhanahu: {Für diejenigen, die Gutes tun, gibt es das Beste (an Lohn) und noch mehr.}[10:26], er sagte: „Das Gute (al-husna)“ [ist] das Paradies (al-janna)“ und „mehr (az-ziyada)“ [ist] „das Betrachten des Angesichts (wajh) Allahs, ta’ala.“

Und Allah wird zu Seinen Dienern am Tag der Auferstehung sprechen, ohne dass zwischen Ihm und ihnen ein Übersetzer sein wird.

Und ein Stück weiter, nachdem er über das Paradies und das Höllenfeuer sowie die Prädestination sprach, sagt er (S. 110):

وأن الإيمان قول باللسان، وإخلاص بالقلب، وعمل بالجوارح، ويزيد بالطاعة وينقص بالمعصية نقصًا عن حقائق الكمال لا مُحبطًا للإيمان ولا قول إلا بعمل، ولا قول وعمل إلا بنية، ولا قول وعمل ونية إلا بموافقة السنة.

Und dass der Iman Aussage mit der Zunge, die Aufrichtigkeit mit dem Herzen und Handlung mit den Körpergliedmaßen ist, es nimmt zu/steigt durch den Gehorsam und nimmt ab/sinkt durch den Ungehorsam; einem Defizit in der Realität der Vollkommenheit, keine Annullierung des Imans. Und es gibt keine Aussage (qawl) außer mit Handlung (amal) noch Aussage (qawl) und Handlung (amal) außer mit der Absicht (niya). Und auch keine Aussage (qawl), Handlung (amal) und Absicht (niya) außer mit der Übereinstimmigkeit mit der Sunna.

Und er sagt (S. 117):

وكل ما قدمنا ذكره فهو قول أهل السنة وأيمة الناس في الفقه والحديث على ما بيناه، وكله قول مالك، فمنه منصوص من قوله، ومنه معلوم من مذهبه.

Und alles, was wir erwähnt haben, ist die Ansicht der Ahlus-Sunna und der A’imma der Leute des Fiqh und des Hadith, entsprechend dem, was wir dargelegt haben. Und alles ist die Ansicht von Malik. So ist einiges davon von seine, Ausspruch angeführt und einiges davon ist von seiner Madhhab bekannt.

Woraufhin er einige weitere Aspekte der Usul ad-Din erwähnt und folgendes erwähnt (S. 121):

ومن قول أهل السنة: إنه لا يعذر من وداه اجتهاده إلى بدعة؛ لأن الخوارج اجتهدوا في التأويل فلم [يُعذروا] إذ خرجوا بتأويلهم عن الصحابة، فسماهم عليه السلام مارقين من الدين، وجعل المجتهد في الأحكام مأجورًا وإن أخطأ.

Und von der Ansicht der Ahlus-Sunna ist: Man ist nicht entschuldigt, wenn der Ijtihad einen zur Erneuerung (bid’a) fürht, denn die Khawarij haben auch mit einer Interpretation (ta’wil) Ijtihad gemacht, jedoch waren sie nicht entschuldigt als sie mit ihrer Interpretation (ta’wil) von den Sahaba abschweiften. So bezeichnete er, sallallahu alayhi wa sallam, sie als hinaustretende von der Religion. Obwohl der Mujtahid in den Rechtsurteilen (al-akham) belohnt wird, auch wenn er einen Fehler begeht.

Und wir schließen ab mit folgendem Zitat aus der Schrift (S. 123):

وقال رجل لمالك: يا أبا عبد الله {الرَّحْمَنُ عَلَى العَرْشِ اسْتَوَى} [طه: 5] كيف استوى؟ قال: الاستواء غير مجهول، والكيف منه غير معقول، والسؤال عنه بدعة، والإيمان به واجب، وأراك صاحب بدعة أخرجوه.

Ein Mann sagte zu Malik: „O Abu Abdullah! {Der Allerbarmer hat Sich über den Thron erhoben.}[20:5]: Wie hat Er Sich erhoben (kayfa istawa)?“ Er sagte: „Die Erhebung ist nicht unbekannt (al-istawa‘ ghayr majhul) und das wie davon ist nicht begreifbar (ghayr ma’qul). Das Fragen danach ist eine Erneuerung (bid’a). Und der Iman daran ist obligatorisch (wajib). Und ich sehe dich als einen Erneurer. Bringt ihn hinaus.“

– Shaykh al-Islam Abu Uthman Isma’il as-Sabuni ash-Shafi’i (gest. 449 n.H.)

Shaykh al-Islam Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) war ein reiner Shafi’i-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte und weswegen er ein Aqida-Buch schrieb mit dem Namen „Aqidatus-Salaf wa Ashabul-Hadith“ (Siehe dazu hier). In diesem Buch legt er die reine Aqida der Salaf as-Salihin und der Ahlul-Hadith dar und widerlegt durch die Darlegung der reinen Aqida der Ahlus-Sunna wal-Jama’a die Aqida der Ahlul-Kalaam (Jahmiyya, Mu’tazila, Kullaabiyya, Ash’ariyya, Maturidiyya). Er bestätigt in dem Buch die Eigenschaften Allahs wie z.B. Hören, Sehen, Hand, Augen, Gesicht, die Erhebung Allahs über den Thron, das Herabsteigen Allahs zum untersten Himmel der Dunya, dass der arabische Qur’an das unerschaffene Wort Allahs ist, dass die alfadh des Qur’ans, das Wort Allahs, unerschaffen sind, dass der Lafdh al-Maqru‘ (das geäußerte Wort) des Qur’ans, beabsichtigend damit den Qur’an selbst, das Wort Allahs, unerschaffen, ist, dass die Taten (amaal) ein Bestandteil des Iman sind, und vieles mehr. Zudem erwähnt er Abu Sa’id Uthman ibn Sa’id ad-Darimi ash-Shafi’i (gest. 280 n.H.) und Abu Bakr Muhammad ibn Ishaq ibn Khuzayma ash-Shafi’i (gest. 311 n.H.) unter einer Auflistung von Gelehrten der Ahlus-Sunna wal-Jama’a, die man als ein Sunni zu lieben hat. Während diese beiden Gelehrten nach Ansicht der Asha’irah als Mushabbiha und Mujassima betrachtet werden und ihre Bücher als Bücher des Tashbih, Tajsim und Shirk betrachtet wird. So bezeichnen ihre Gelehrten das Buch von Abu Bakr ibn Khuzayma (gest. 311 n.H.) namens „Kitab at-Tawhid“ als „Kitab az-Zaigh“ und „Kitab ash-Shirk“. Zudem fehlt in der Auflistung der Namen der Gelehrten der Ahlus-Sunna jede spur von Ash’ari-Gelehrten, geschweige denn Abu al-Hasan al-Ash’ari, welcher ja der größte Imam der Ahlus-Sunna sein soll, und Abu Uthman as-Sabuni ja angeblich selbst ein Ash’ari sein soll (welcher Ash’ari würde ihn auslassen!?!?). Dagegen zitiert Shaykh al-Islam Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) ein einziges mal im gesamten Buch einen Ash’ari im Abschnitt über den Qur’an und Kalaamullah, welcher Abu al-Hasan ibn Mahdi at-Tabari (gest. 380 n.H.) ist. Jedoch weist er daraufhin, dass er Ibn Mahdi nur zitiert, weil er verwunderlicherweise in diesem Thema richtig lag, obwohl er einer war, der tief im Ilm al-Kalaam versunken war. Also, er erwähnt in hinsichtlich seiner Versunkenheit im Ilm al-Kalaam in negativer Hinsicht und tadelt folglich den Ilm al-Kalaam (der Asha’irah). Auch sein Testament bestätigt sein Buch und weist in keinsterweise auf den Ascharismus hin (Siehe hier).

Die Gelehrten bezeugten über ihn, dass er ein Alim der Ahlul-Hadith war – ganz gemäß des Titels seines Buches zur Aqida, sprich: Aqidatus Salaf wa Ashabul-Hadith. Beispiele dazu sind:

Shams ad-Din Abu Abdullah Muhammad adh-Dhahabi ash-Shafi’i (gest. 748 n.H.) erwähnt in seinem Werk Siyar A’lam an-Nubala (18/43):

قلت : ولقد كان من أئمة الأثر ، له مصنف في السنة واعتقاد السلف ، ما رآه منصف إلا واعترف له .

Ich sage: „Er war von den A’imma al-Athar; er hat eine Abhandlung über die Sunna und die I’tiqad der Salaf; was er als rechtens ansah und wozu er sich bekannte.

Und Taqi ad-Din Abu al-Abbas Ahmad ibn Taymiyya al-Hanbali (gest. 728 n.H.) erwähnt in Majmu al-Fatawa ():

قال الشيخ أبو عثمان النيسابوري الصابوني، الملقب بشيخ الإسلام، في رسالته في السنة قال‏:‏ ويعتقد أهل الحديث ويشهدون

Shaykh Abu Uthman an-Naysaburi as-Sabuni, mit dem Beinamen Shaykh al-Islam, sagt in seiner Risaala über die Sunna: „Und die Ahl al-Hadith bezeugen […]“

Hierauf zitiert er einen großen Abschnitt über al-Istiwa‘ und an-Nuzul aus dem Buch „Aqidatus-Salaf wa Ashabul-Hadith“ des Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.).

Abu al-Fida‘ Imad ad-Din (gest. 732 n.H.) erwähnt in seinem Werk „al-Mukhtasar fi Akhbar al-Bashar“ (2/177):

وفي هذه السنة توفي أبو عثمان إسماعيل بن عبد الرحمن الصابوني مقدم أصحاب الحديث بخراسان، وكان فقيهاً خطيباً إماماً في عدة علوم.

Und in diesem Jahr starb Abu Uthman Isma’il ibn Abdur-Rahman as-Sabuni, der Anführer der Ashab al-Hadith in Khorassan. Und er war ein Faqih, ein Khatib und ein Imam in mehreren Wissenschaften.

Dasselbe erwähnt Abu al-Hasan Ali ibn al-Athir (gest. 630 n.H.) in „al-Kamil fi at-Tarikh“ (8/151).

Und Abu Hafs Zayn ad-Din ibn al-Wardiy al-Mar’i al-Kindiy (gest. 749 n.H.) erwähnt über ihn in „Tarikh ibn al-Wardiy“ (1/351) ähnlicher Weise:

وفيهَا: توفّي أَبُو عُثْمَان إِسْمَاعِيل بن عبد الرَّحْمَن الصَّابُونِي مقدم أَصْحَاب الحَدِيث بخراسان فَقِيه يعرف علوما،

Und darin: Starb Abu Uthman Isma’il ibn Abdur-Rahman as-Sabuni, Anführer der Ashab al-Hadith in Khorassan, ein Faqih und kenntnisreich in den Wissenschaften.

Zudem sei erwähnt, dass Abu al-Qasim ibn Asakir (gest. 571 n.H.) keine Biographie von Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) in seiner Auflistung von Biographien von Ash’ari-Gelehrten in seinem Buch Tabyin Kathib al-Muftari erwähnt, ganz im Gegenteil dazu, erwähnt er ihn als einen Imam der Ahlul-Hadith (Siehe weiteres hier):

فهذا قول الإمام أبي عثمان وهو من أعيان اهل الأثر بخراسان.

Und dies ist die Aussage von Abu Uthman as-Sabuni, und er war einer der Persönlichkeiten der Ahl al-Athar in Khorassan.

Auch ist eines der Behauptungen, dass Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) ein Ash’ari gewesen sei, dass er im Jahre 445 n.H. von seinem Amt des Predigers (al-khataaba) abgesetzt wurde, da es dort um eine Bekämpfung der Ash’ariyya ging. Warum also sollte Abu Uthman as-Sabuni (gest. 449 n.H.) abgesetzt werden, wenn er doch kein Ash’ari gewesen sei? Die Antwort dazu befindet sich hier (Teil 1) und hier (Teil 2). Zudem überlieferte sein Zeitgenosse Abu Isma’il al-Ansari al-Harawi al-Hanbali as-Sufi (gest. 481 n.H.), welcher ein Erzfeind der Ash’ariyya war, von Abu Uthman Isma’il as-Sabuni ash-Shafi’i (gest. 449 n.H.) in seinem Werk „Dhamm al-Kalaam wa Ahlihi“ während er bekanntlich von keinem Ash’ari überlieferte (Siehe hier).

Abu Isma’il al-Ansari al-Harawi al-Hanbali as-Sufi (gest. 481 n.H.) überliefert in seinem Werk „Dhamm al-Kalaam wa Ahlihi“ (Nr. 1328):

1328- [أخبرني] إسماعيل بن عبد الرحمن -هو الصابوني [رحمه الله]- يقول: استتيب الصبغي والثقفي على قبر ابن خزيمة.

1328 – Es überlieferte mir Isma’il ibn Abdur-Rahman – und er ist as-Sabuni, rahimahullah: „As-Sibghi und ath-Thaqafi bereuten am Grab von Ibn Khuzayma.“

– Al-Khatib al-Bagdadi ash-Shafi’i (gest. 463 n.H.)

Al-Khatib al-Bagdadi (gest. 463 n.H.) war ein reiner Shafi’i-Gelehrter, welcher ebenfalls der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte. So schrieb er ein Buch über den Stellenwert, der Exzellenz und zur Verteidigung der Ahlul-Hadith mit dem Namen: „Sharaf Ashabul-Hadith – Die Exzellenz der Ashabul-Hadith“ – Siehe dazu hier, hier und hier – sowie eine kleine Risaalah namens „Nasihat Ahlul-Hadith“. In der Einleitung (muqaddima) des Buches Sharaf Ashabul-Hadith macht der Imam seine Position sehr deutlich, dass er den Weg der Ahlul-Hadith befolgte entgegen den Wegen der Ahlul-Kalaam war-Ra’y (Siehe hier). Zudem gab er eine Antwort entsprechend der Methode der Ahlul-Hadith für eine Fragende Person, in der er die Eigenschaften Allahs wie das Sehen, das Hören und die Hände Allahs [und somit selbstverständlich alle anderen Eigenschaften auch] mit der Regel: „Die Eigenschaften Allahs werden genauso behandelt wie das Wesen von Allah behandelt wird“. (Siehe hier). Und dies ist ein deutlicher Widerspruch zum Tafwid al-Mana (das [Allah] überlassen der Bedeutung). Ebenfalls lehnt er darin den Ta’wil ab. Des weiteren berichtet er eine Aussage von Abdullah, dem Sohn von Imam Ahmad; dass wer auch immer behauptet, dass der Lafdh des Qur’an erschaffen ist, der ein Jahmi ist, ein Kafir. (Siehe dazu hier).

– Muhiy as-Sunnah al-Baghawi ash-Shafi’i (gest. 516 n.H.)

Imam al-Baghawi (gest. 516 n.H.) ist ebenfalls ein reiner Shafi’i-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte. Er schrieb ein besonderes Tafsir nach der Methode der Ahlul-Hadith namens „Ma’alim at-Tanzil“ und ein monumentales, umfassendes und besonderes Aqida-Werk namens „Sharh as-Sunna“ zur Darlegung der Aqida der Ahlus-Sunna wal-Jama’a. Darin bestätigt er die Eigenschaften Allahs entsprechend ihrer vordergründigen Bedeutung (adh-dhahir) und lehnt den Ta’wil ins metaphorische ab. Unter den Eigenschaften sind solche wie das Hören, Sehen, Hände, Finger, Erhebung Allahs über dem Thron (mit der Bedeutung „Irtafa’a“, welches er von Abu al-Aliya (gest. 90 n.H.) erwähnt und den Verb „alaa (erheben)“ für den Istiwa als Tafsir von Mujahid), Herabsteigen Allahs zum Himmel der Dunya (siehe dazu hier), dass der arabische Qur’an, welches offenbart und herabgesandt wurde, das unerschaffene Wort Allahs (kalaamullah) ist, dass Allah spricht wann immer Er will (siehe dazu hier), und vieles mehr. Zudem legt er dar, dass der Iman Aussprache mit der Zunge, Bekräftigung mit dem Herzen und Handlungen mit den Körpergliedmaßen – und diese als ein Bestandteil des Iman sind – ist und widerlegt die Murji’a sowie auch, dass man den Istithna (Ausnahme) machen muss bei der Aussage: „Ich bin ein Mu’min“ durch die Hinzufügung wie z.B.: „in shaa Allah (so Allah will)“. Und vieles mehr, siehe dazu in sein wertvolles Werk „Sharh as-Sunna“.

Ibn al-Mibrad (gest. 909 n.H.) sagte in seiner Widerlegung von Ibn Asakir namens „Jam‘ al-Juyush wa ad-Dasakir alaa Ibn Asaakir“ in einer Auflistung derjenigen, die keine Asha’irah waren bzw. Feinde der Asha’irah waren und sie mieden:

ومنهم الإمام محيي السنة أبو محمد الحسين بن مسعود بن الفراء البغوي، كان مجانبا لهم

Und von ihnen ist der Wiederbeleber der Sunna (muhiy as-sunna) Abu Muhammad al-Husayn ibn Mas’ud ibn al-Farrah al-Baghawi, der sie [d.h. die Asha’irah] vmied.

Uns seine Werke wie sein Tafsir „Ma’alim at-Tanzil“ und insbesondere sein gewaltiges Aqida-Werk „Sharh as-Sunnah“ bezeugen dies.

Ibn al-Jawzi al-Hanbali (gest. 597 n.H.)

Ibn al-Jawzi al-Hanbali (gest. 597 n.H.) war trotz seiner Fehler in manchen Angelegenheiten der Eigenschaften Allahs ein offensichtlicher Feind der Asha’irah, der nicht nur die Asha’irah angriff, sondern Abu al-Hasan al-Ash’ari (gest. 324 n.H.) in direkterweise, bei Namen genannt, schmähte und verunglimpfte. So sind seine Bücher wie „al-Muntadhim“, „Sayd al-Khatir“ und „Tablis Iblis“, befüllt mit Verurteilung und Widerlegung der Asha’irah beim Namen. Siehe dazu u.a. hier und hier.

Siehe auch folgende absurde Beschreibung von Ibn al-Jawzi:

Ibn al-Jawzi ein Ash'ari

Hier das genannte Werk „al-Munataza(?)“ ist „al-Muntadham“ gemeint. Und hierauf folgt dann die Aussage des Maturidi/Ash’ari:

Auch darf man hier nicht vergessen, dass sogar Ibn al-Jawzi selbst ein Ash’ari gewesen ist!“ Wer nun in Hand der Aussagen von Ibn al-Jawzi beweisen will, dass die Asha’irah falsch sei und demnach auch Imam al-Ghazali, der muss wissen, dass Ibn al-Jawzi selbst ein Ash’ari gewesen ist und sein Ziel es sicherlich nicht war die Asha’irah zu diffamieren.“

Wie realitätsfern diese Aussage doch ist. Viele von den Asha’irah glauben tatsächlich, dass Ibn al-Jawzi ein Ash’ari war, nur aus dem Grund, weil Ibn al-Jawzi viele Fehler begangen hat hinsichtlich der Eigenschaften Allahs, und diese Fehler sich mit der Ash’ari-Lehre überschneiden. Doch macht die alleinige und bloße Verwendung von Ta’wil niemanden zu einem Ash’ari während sie genau dies denken. Solche Mu’awilah (Leute die Ta’wil machen) wie Ibn al-Jawzi (gest. 597 n.H.) und Ibn Hazm (gest. 456 n.H.) waren erbitterte Feinde der Asha’irah, trotz ihrer Fehler hinsichtlich mancher Eigenschaften Allahs und ihrer Überschneidung mit der Asha’irah in manchen Punkten hinsichtlich der Eigenschaften Allahs. Und für seine Fehler wurde Ibn al-Jawzi aufs härteste kritisiert von vielen Gelehrten der Ahlus-Sunnah (siehe dazu hier).

Taqi ad-Din ibn as-Salah ash-Shafi’i (gest. 643 n.H.)

Sicherlich gehörte auch er nicht zu den Ash’ariyya, vielmehr war er ein reiner Shafi’i-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte.

Taqi ad-Din ibn as-Salah (gest. 643 n.H.) schrieb zur Poesie des Abu al-Hasan al-Kharaji (gest. 532 n.H.), welcher ein Feind der Ash’ariyya war, folgendes dazu, wie es Shams ad-Din adh-Dhahabi ash-Shafi’i (gest. 748 n.H.) in seinem Buch „al-Uluww lil-Aliyyil-Ghaffar“ (S. 236) berichtet:

وَكَذَا عبارَة شيخ الْإِسْلَام أبي إِسْمَاعِيل الْأنْصَارِيّ فَإِنَّهُ قَالَ وَفِي أَخْبَار شَتَّى أَن الله فِي السَّمَاء السَّابِعَة على الْعَرْش بِنَفسِهِ وَكَذَا قَالَ أَبُو الْحسن الكرجي الشَّافِعِي فِي تِلْكَ القصيدة

(عقائدهم أَن الْإِلَه بِذَاتِهِ … على عَرْشه مَعَ علمه بالغوائب)

وعَلى هَذِه القصيدة مَكْتُوب بِخَط الْعَلامَة تَقِيّ الدّين بن الصّلاح هَذِه عقيدة أهل السّنة وَأَصْحَاب الحَدِيث

Und dies ist auch der Ausdruck von Shaykh al-Islam Abu Isma’il al-Ansari. Denn er sagte, und in verschiedenen Überlieferungen wird berichtet, dass Allah über dem siebten Himmel ist, über dem Thron mit Seinem Selbst (bi-nafsihi). Und genau so sagte es Abu al-Hasan al-Kharji ash-Shafi’i in diesem Gedicht:

„Ihre Aqida ist, dass der Angebetete (al-ilah) mit Seinem Wesen (bi-dhaatihi) *** über Seinem Thron (ala al-arshihi) ist, zugleich mit Seinem Wissen über das Verborgene.“

Und über diesem Gedicht steht in der Handschrift des al-Allama Taqi ad-Din ibn as-Salah geschrieben: „Dies ist die Aqida der Ahlus-Sunna und Ashabul-Hadith.“

Abu al-Hasan al-Karji ash-Shafi’i (gest. 532 n.H.) war der Freund und Weggefährte des Shaykh al-Islam Abu Isma’il al-Ansari al-Harawi as-Sufi (gest. 481 n.H.), welcher einer der Erzfeinde der Asha’irah war und das berühmte Werk „Dhamm al-Kalaam wa Ahlihi“ schrieb, worin er einen großen Abschnitt gegen die Kullaabiyya und Ashairah widmete.

Auch Interessant ist folgendes Ereignis, welches Taqi ad-Din Ahmad ibn Taymiyya al-Hanbali (gest. 728 n.H.) in Majmu‘ al-Fatawa (9/7) berichtet:

حتى إن من الحكايات المشهورة التى بلغتنا‏:‏ أن الشيخ أبا عمرو بن الصلاح أمر بانتزاع مدرسة معروفة من أبي الحسن الآمدي، وقال‏:‏ أخذها منه أفضل من أخذ عكا، مع أن الآمدي لم يكن أحد في وقته أكثر تبحرًا في العلوم الكلامية والفلسفية منه، وكان من أحسنهم إسلاما، وأمثلهم اعتقادًا‏.‏

Bis hin, dass in einer bekannten Geschichte, die uns erreicht hat: Dass Shaykh Aba Amr ibn as-Salah die Enteignung einer bekannten Madrasa von Abi al-Hasan al-Amidi anbefohlen hatte. Und er sagte: „Es von ihm zu enteignen ist besser als Akka‘ einzunehmen.“ Obwohl es zur Zeit von al-Amidi keinen gab, der sich in den Wissenschaften der theologischen Scholastik (al-ulum al-kalaamiyya) und Philosophie (falsafa) besser auskannte als er. Und er war unter ihnen einer mit dem besten Islam und der idealsten I’tiqad.

Und Taqi ad-Din ibn as-Salah (gest. 643 n.H.) sagte in seinem Werk „Siyana Sahih Muslim“ (S. 143-144):

وَفِي هَذَا الحَدِيث دلَالَة على صِحَة مَا ذهب إِلَيْهِ أَئِمَّة الْعلمَاء فِي أَن الْعَوام المقلدين مُؤمنُونَ وَأَنه يَكْتَفِي مِنْهُم بِمُجَرَّد اعْتِقَادهم الْحق جزما من غير شكّ وتزلزل خلافًا لمن أنكر ذَلِك من الْمُعْتَزلَة وَذَلِكَ أَنه صلى الله عَلَيْهِ وَسلم قرر ضماما على مَا اعْتمد عَلَيْهِ فِي تعرف رسَالَته وَصدقه صلى الله عَلَيْهِ وَسلم من مناشدته وَمُجَرَّد إخْبَاره إِيَّاه بذلك وَلم يُنكر عَلَيْهِ ذَلِك قَائِلا لَهُ إِن الْوَاجِب عَلَيْك أَن تستدرك ذَلِك من النّظر فِي معجزاتي وَالِاسْتِدْلَال بالأدلة القطعية الَّتِي تفيدك الْعلم وَالله أعلم

Und in diesem Hadith gibt es einen Hinweis auf die Gültigkeit (sihha) dessen, was die A’imma der Ulama vertreten, dass die Allgemeinheit/das Laienvolk (al-awwam) nachahmende Gläubige (al-muqallidun mu’minun) sind. Und dass es ihnen [d.h. den einfachen Muslimen] ausreicht, bloß von der Wahrheit mit Bestimmtheit, ohne Zweifel und Erschütterung überzeugt zu sein. [Und dies ist] im Gegensatz zu denjenigen, die dies bestreiten von der Mu’tazila. Und dies, da er, sallallahu alayhi wa sallam, Dimam [ibn Thalaba‘] den Beschluss darüber gab, worauf er sich stützen kann, um seine Botschaft und seine, sallallahu alayhi wa sallam, Wahrhaftigkeit von seiner Berufung zu kennen und ihn dadurch bloß darüber zu informieren. Und er [d.h. der Gesandte Allahs, sallallahu alayhi wa sallam] hat ihn diesbezüglich nicht angeprangert, indem er [etwa] sagte: „Es ist dir auferlegt, dies durch die Beobachtung (an-nadhar) meiner Wunder zu untersuchen sowie durch die definitiven Beweise Schluss zu folgern (wa lil-istidlaal bi-adilla al-qai’tiyya), wodurch dir das Wissen zugutekommt.“ Und Allah weiß es am besten.

Und hierbei handelt es sich um den an-Nadhar wal-Istidlaal, welches die Mu’tazila und ihresgleichen wie der Asha’irah zur Pflicht für jeden Rechtsmündigen (al-mukallaf) erklärten.

Und Abu al-Fida‘ Isma’il ibn Kathir ash-Shafi’i (gest. 774 n.H.) erwähnt in seinem Werk „Tabaqat ash-Shafi’iyya“ (1/779):

وأما الشيخ تقي الدين ابن الصلاح فلم يكن مقبلًا عليه، وربما غض من شأنه، وتوسط فيه الشيخ أبو شامة

Und was den Shaykh Taqi ad-Din ibn as-Salah angeht, so war er ihm nicht wohlgesonnen, und vielleicht hat er seine Bedeutung geringgeachtet. Und Shaykh Abu Shama vermittelte zwischen ihnen.“

– Al-Hafidh Ibn Kathir ash-Shafi’i (gest. 774 n.H.)

Auch er war ein reiner Shafi’i-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte. Und er schrieb ein besonderes Tafsir-Werk auf der Methode der Ahlul-Hadith. Er war ein Freund und Weggefährte eines der größten Feinde der Asha’irah in seiner Zeit, und zwar „Shaikh al-Islam Taqi ad-Din Ahmad Ibn Taymiyyah (gest. 728 n.H.)“, sowie „Shams ad-Din adh-Dhahabi (gest. 748 n.H.)“ und „Ibn al-Qayyim al-Jawziyyah (gest. 751 n.H.). Zudem schrieb er ein besonderes Geschichts- und Biographie-Werk unter dem Namen: „Al-Bidayah wan Nihayah“ und ein besonderes Werk über die Shafi’i-Gelehrten in den verschiedenen Generationen, unter dem Namen: „Tabaqat ash-Shafi’iyyah“. In allen seiner Werke geht deutlich und offenkundig hervor, dass er ein Imam der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah war und fern von den Ahlul-Kalaam. Er hat keinerlei Anwendung von Ilm al-Kalaam, nicht einmal irgendwelche Ansätze von dessen. Vielmehr gehen aus seinen Werken die Abneigung gegenüber der Ahlul-Kalaam hervor und seine Zuneigung zu den Gelehrten der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah. So lobt er seinen Freund und Weggefährten Shaikh al-Islam Ibn Taymiyyah in den höchsten tönen, verteidigt ihn in vielen Aqidah-Angelegenheiten und berichtet von Begebenheiten in der Ibn Taymiyyah einige führende Ash’ari-Gelehrten in seiner Zeit widerlegt und durch Beweisführungen überwältigte [d.h. Themen wie al-uluww, al-istiwa, al-harf wa as-sawt, an-nuzul], wie etwa bei dem Gerichtsverfahren, welches die Asha’irah gegen ihn einleiten lassen haben, wegen dem Aqidah-Buch „al-Aqidah al-Wasitiyyah“. Ibn Kathir zeigt seine Parteihaltung gegenüber Abdul-Ghaniyy al-Maqdisi (gest. 596 n.H.), welcher der Cousin von Ibn Qudamah ist, der Konflikte mit den Asha’irah hatte bezüglich der Eigenschaften Allahs, wie dass Allah mit Buchstabe und Stimme (harf was-sawt) spricht und die Erhebung Allahs über den Thron und dem Herabsteigen Allahs (siehe hier). Zudem lobt er viele Sunniyyun als Gelehrte der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah und als Feinde der Ahlul-Bid’ah, welche bei den Asha’irah als Mushabbihah und Mujassimah gelten, darunter Abu Bakr Ibn Khuzaymah ash-Shafi’i (gest. 311 n.H.), Abu Muhammad al-Barbahari al-Hanbali (gest. 329 n.H.), Ibn Battah al-Ukbari al-Hanbali (gest. 387 n.H.), so wie auch Abu Sa’id Uthman ibn Sa’id ad-Darimi ash-Shafi’i (gest. 280 n.H.) als Sunni lobt und er zwei seiner Bücher von ihm weiter überliefert hat und für diese weiter Überlieferung bei Allah Lob- und Danksagung spricht. Diese Bücher sind: „ar-Radd ala al-Jahmiyyah“ und „ar-Radd ala Bishr al-Marisi“, die nach den Asha’irah als Bücher gelten, die voll mit Tashbih, Tajsim und Shirk enthalten sind.

Al-Hafidh Ibn Kathir ash-Shafi’i (gest. 774 n.H.) sagt in seinem Werk „Tabaqat ash-Shafi’iyyah“ (1/175):

وقال شيخنا أبو عبد الله الذهبي: وللدارمي كتاب في الرد على الجهمية سمعناه، وكتاب في الرد على بشر المريسي سمعناه، قلت: ووقع لي سماعهما أيضا، ولله الحمد والمنة

Und unser Lehrer Abi Abdillah adh-Dhahabi sagte: Ad-Darimi hat auch ein Buch zur Widerlegung der Jahmiyyah (ar-Radd ala al-Jahmiyyah). Wir haben dies (von unseren Lehrern) gehört. Und er hat auch ein Buch zur Widerlegung von Bishr al-Marisi (ar-Radd ala al-Bishr al-Marisi). Und dies haben wir auch (von unseren Lehrern) gehört.
Ich [d.h. Ibn Kathir] sage: „Und auch ich habe dieses Buch mit Sama‘ überliefert, und aller Lob und Dank gebührt Allah (wa lillahil hamd wal-minna).“

Und vieles, vieles andere mehr, von denen einiges auf dieser Seite – in shaa Allah – vorkommen und noch folgen werden – in shaa Allah.

– An-Nawawi ash-Shafi’i (gest. 676 n.H.)

An-Nawawi ash-Shafi’i (gest. 676 n.H.) war trotz seiner Fehler in den Angelegenheiten des al-Asma‘ was Sifat kein Ash’ari gewesen. Die einzigen Anhaltspunkte der Asha’irah, dass er ein Ash’ari gewesen sein soll, sind ihre Wünsche und seine begangenen Fehler in einigen Angelegenheiten der al-Asma‘ was Sifat.

Wären diese Fehler in den al-Asma‘ was Sifaat, wie in Bezug dem Nuzul, dem Ityan, dem Yad und anderen, der zwingende und unabdingbare Grund, dass er ein Ash’ari gewesen sei, dann wäre die Konsequenz dessen, dass jeder andere, der diese oder derartige Fehler beging, ebenfalls zwingend und unabdingbar ein Ash’ari gewesen sein muss. Um die Unhaltbarkeit dieser schwachen Vorstellung aufzuzeigen, können wir als Beispiel Abu al-Faraj Abdur-Rahman ibn al-Jawzi (gest. 597 n.H.) nennen, so fiel auch er bekanntlich in diese und andere Fehler – der z.B. Daf‘ Shuba at-Tashbih verfasste – während er gleichzeitig ein Erzfeind der Ash’ariyya war, der sie attackierte, schmähte und den Takfir auf sie machte.

Die Ash’ari Schule hat eine ganz bestimmte und sonderliche Methodologie und Grundsätze, die den Ash’ari zum Ash’ari werden lässt. Im Umkehrschluss: Nicht jeder, der in einigen Punkten Überschneidungen mit dieser und jener Madhhab hat, ist ein Angehöriger dieser Madhhab. Denn erst das Gebilde der Schule macht einen zu einem Angehörigen jener Schule – demnach ist einer erst dann ein Ash’ari. Doch an-Nawawi, während er in einigen Punkten der al-Asma‘ was Sifaat mit der Ash’ariyya Überschneidungen hatte, entsprach er in den ausschlaggebenden Aspekten, sprich der Methodologie und den Grundsätzen, der Ash’ari-Schule nicht, vielmehr wies er diese als falsch ab und beäugte sie als kein Aspekt des Islams (Siehe beispielsweise dazu hier und hier).

Eines der Dinge, die sich rasch verbreitet haben, ist die Behauptung, dass Shams ad-Din Abu Abdullah Muhammad adh-Dhahabi ash-Shafi’i (gest. 748 n.H.) den an-Nawawi (gest. 676 n.H.) zur Ash’ari-Aqida gezählt habe.

So habe Shams ad-Din Abu Abdullah Muhammad adh-Dhahabi (gest. 748 n.H.) in Tarikh al-Islam gesagt:

[…]. Seine Madhhab in Bezug der offenbarten Attribute (as-sifaat as-sami’yaat) war es zu Schweigen und sie weiterzugeben so wie sie gekommen sind. Womöglich hat er in Sharh Muslim ein wenig uminterpretiert. Und an-Nawawi ist ein Mann der Ash’ari-Aqida, der dafür bekannt ist. Er deklariert diejenigen, die ihm widersprechen, zu Erneurern und ist übermäßig in seiner Härte gegenüber ihnen.

Und dieser Abschnitt ab „[…]. Und an-Nawawi ist ein Mann der Ash’ari-Aqida, der dafür bekannt ist. Er deklariert diejenigen, […]“ bis zum Ende ist (nur) in der Ausgabe des Dr. Bashar Awwad, in keiner anderen. Dr. Bashar hat hier einen Fehler gemacht, indem er eine Fußnote (hashiya) eines Manuskriptes zum eigentlichen Text (matn) mitgezählt hat. Auch hat Dr. Bashar bereits seinen Fehler an dieser Stelle eingeräumt.

Hier der Abschnitt, um die es hier geht, in den Manuskripten:

1. Manuskript

2. Manuskript

3. Manuskript

Diese Stelle, um die es hier geht, ist in keinem Text eines Manuskripts des Werkes Tarikh al-Islam vorhanden. Doch ist im letzten Manuskript, über der Schrift, die rechts an der Seite beginnend bis nach unten Mitte reicht, >حشـ< (hash) zu erkennen, das  für „حاشية“ (hashiya: Fußnote) steht. Es ist also eine Fußnote, die von jemand anderem geschrieben wurde.

An dieser Stelle, danke für die Vorarbeit des Bruders hier (Quelle) – die ich, nach eigener Überprüfung, nun hier ebenfalls teile.

– Ibn Hajar al-Asqalani ash-Shafi’i (gest. 852 n.H.)

Ibn Hajar al-Asqalani ash-Shafi (gest. 852 n.H.) war trotz seiner Fehler in den Angelegenheiten des al-Asma was Sifat zweifelsfrei kein Ash’ari gewesen. Auch bei ihm gelten die selben Anhaltspunkte von seitens der Asha’irah wie bei an-Nawawi. Er kritisiert und widerlegt den Ilm al-Kalaam der Asha’irah, widerlegt die sogenannte erste Pflicht eines jeden Muslims laut der Asha’irah, und bestätigt für Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H.) und die Hanbali-Madhhab sowie auch für Imam Muhammad ibn Isma’il al-Bukhari (gest. 256 n.H.), dass sie der Ansicht waren, dass Allah mit Buchstabe und Stimme (harf was-sawt) spricht und spricht wann immer Er will. Siehe dazu folgende Artikel dazu: (Siehe hier), (Siehe hier), (Siehe hier), (Siehe hier), (siehe hier), (siehe hier).

– Muwaffaq ad-Din ibn Qudamah al-Hanbali (gest. 620 n.H.)

Muwaffaq ad-Din Ibn Qudamah (gest. 620 n.H.) war ein reiner Hanbali-Gelehrter und er folgte der Madhhab der Ahlul-Hadith. Er schrieb ein Buch zur Widerlegung der Asha’irah in der Thematik des Qur’an und Kalaamullah mit dem Namen: „al-Munadhara fil-Qur’an“, in der er die Asha’irah sogar als Ahlul-Bid’ah (Erneuerungsträger) und Zanadiqah (Ketzer/Häretiker) beurteilte (siehe dazu hier, hier und hier). In seinem Buch zur Widerlegung der Asha’irah bestätigt er, dass der arabische Qur’an, bestehend aus Buchstaben (huruf), Wörtern (kalimaat), Versen (ayaat) und Kapiteln (suwar), das unerschaffene Wort Allah’s (Kalaamullah) ist. Und in seinem Aqidah-Buch „Lu’matul-I’tiqad“ bestätigt er die Eigenschaften Allah’s, wie etwa auch, dass Allah mit einer Stimme (sawt) spricht, worin er auch die Kullaabiyyah als abgeirrte Sekte verurteilt. Auch widerlegt er die Asha’irah in seinem Werk „al-Burhan fi Mas’alat al-Qur’an wa Radd ‚ala al-Ash’ariyyah fi Qawlihim fi’l-Qur’an.“ Und er widerlegt sie in weiteren anderen Büchern, wie auch „Tahrim al-Nadhar fi Kutub al-Kalam (“Radd ala Ibn Aqil”)“ (siehe hier), und: „Ithbaat Sifaat al-Uluww“, sowie: „Dhamm at-Ta’wil“.

– Shaikh Abdul-Qadir al-Jilani al-Hanbali as-Sufi (gest. 561 n.H.)

Der Waliullah, Shaikh Abdul-Qadir al-Jilaani al-Hanbali as-Sufi (gest. 561n.H.) war ein reiner Hanbali-Gelehrter, welcher der Madhhab der Ahlul-Hadith folgte. Er erwähnt die Asha’irah in seinem Buch „al-Ghuniyyah at-Talibin Tariq al-Haqq“ bei Namen und kritisiert und widerlegt sie. Außerdem erwähnt er Aqidah-Angelegenheiten die offensichtlich den Asha’irah widersprechen und nach ihnen sogar absoluten Kufr darstellen. Zudem war er ein Lehrer von Ibn Qudamah al-Maqdisi, Abdul-Ghaniyy al-Maqdisi – und er nahm beide in seiner Madrasa auf, worin sie 50 Tage übernachteten, was er keinem anderen Gewährte und verweigerte (siehe dazu hier) – und Ibn al-Jawzi. Siehe dazu hier, hier, hier und hier.

– Muhammad ibn Ahmad as-Saffarini al-Hanbali (gest. 1188 n.H.)

Die Asha’irah nutzten vor einigen Jahren folgende Aussage von al-Allamah Muhammad ibn Ahmad as-Saffarini (gest. 1188 n.H.) um zu behaupten, dass die Asha’irah und Maturidiah vollwertig von der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah seien, genauso wie es die Ahlul-Hadith ist. So nutzten sie dafür folgende Aussage des Imam (S. 73):

[الفائدة الرابعة التعريف بأهل السنة]

(الرَّابِعَةُ) : أَهْلُ السُّنَّةِ وَالْجَمَاعَةِ ثَلَاثُ فِرَقٍ: الْأَثَرِيَّةُ وَإِمَامُهُمْ أَحْمَدُ بْنُ حَنْبَلٍ – رَضِيَ اللَّهُ عَنْهُ، وَالْأَشْعَرِيَّةُ وَإِمَامُهُمْ أَبُو الْحَسَنِ الْأَشْعَرِيُّ – رَحِمَهُ اللَّهُ، وَالْمَاتُرِيدِيَّةُ وَإِمَامُهُمْ أَبُو مَنْصُورٍ الْمَاتُرِيدِيُّ، وَأَمَّا فِرَقُ الضَّلَالِ فَكَثِيرَةٌ جِدًّا، وَهَذَا أَوَانُ الشُّرُوعِ فِي الْمَقْصُودِ، وَبِاللَّهِ التَّوْفِيقُ.

[Der vierte nutzen: Die Definition von Ahlus-Sunna]

Die Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah bestehen aus drei Gruppen: Die Athariyyah, und ihr Imam ist Ahmad ibn Hanbal, radiy Allahu anhu, und die Ash’ariyyah, und ihr Imam ist Abu al-Hasan al-Ash’ari, rahimahullah, und die Maturidiyyah, und ihr Imam ist Abu Mansur al-Maturidi. Jedoch die verschiedenen Gruppen des Irrgangs (dalal) sind sehr viele. Und dies ist der Beginn des beabsichtigten. Und bei Allah liegt der Erfolg.

Anmerkung: Diese Überschrift hier: „[Der vierte nutzen: Die Definition von Ahlus-Sunnah]“ ist nicht vom Autor selbst, sondern vom Muhaqqiq, und dies ist nicht bei allen Ausgaben des Buches vorhanden und daher auch selbstverständlich nicht im Original-Manuskript des Buches. Solche Kapitel-Überschriften sind eine neuzeitliche Methode mancher Muhaqqiqun, um einem Buch eine bessere Übersicht zu verleihen. Und solches erkennt man zumeist dadurch, dass solche Überschriften entweder in solchen Klammern sind oder am Rand des Buches als eine Randnotiz vergeben wurden, und solches tun, wird vom Muhaqqiq eigentlich auch im Vorwort erwähnt.

Jedenfalls ist es typisch für die Ash’ariyya, dass sie eine kurze Stelle eines umfassenden Buches herauspicken – welches scheinbar zu ihren Gunsten spricht – und darauf basierend behaupten: „Seht, seht, wir sind von der Ahlus-Sunna, denn der So-und-So sagt es.“ Doch die Realität eurer Madhhab bezeugt Gegensatz davon, daher würde euch auch die Aussage eines Gelehrten, wie von as-Saffaraini, nicht helfen – wenn er das wirklich hätte gesagt und beabsichtigt. Und gleiches tun sie gegenüber Ibn Taymiyyah, adh-Dhahabi und ihrer Bücher, sowie auch anderer Gelehrten.

Doch muss man das gesamte Kapitel, ja sogar Buch des jeweiligen Gelehrten berücksichtigen, vielmehr alle seine Bücher, die auf das jeweilige Thema Bezug nehmen bevor man solche Behauptungen aufstellt basierend auf solche kurzen allgemeingültigen Aussagen. Doch, wie zuvor erwähnt, ist dies ein typischer Fall seitens der Asha’irah – wie in diesem Artikel aufgezeigt wird.

Und wenn man das gesamte Werk „Lawami‘ al-Anwar al-Bahiyah“ von Imam as-Saffarini (gest. 1188 n.H.) berücksichtigen würde, würde man unmissverständlich erkennen, dass er die Madhhab der Asha’irah bloßstellt und ihre Übereinstimmungen mit den Jahmiyyah und Mu’tazilah aufzeigt. So kann als Beispiel dazu wie in diesem Artikel gelesen werden, dass ihre Behauptung weder mit der Realität – da die Aussagen des Imam in dem verlinkten Link der Wahrheit entsprechen, und nicht bloß so ist weil er es sagt und ihnen zuschreibt – noch mit der Haltung des Imam selbst – auch wenn es aus dem kurzen Abschnitt solch einen Anschein erweckt werden könnte.

Jedenfalls, der Imam verweist mit folgenden eindeutigen Worten darauf hin, dass mit diesem kurzen Abschnitt nicht alles ausgesagt wurde, sondern, vielmehr, dass es eine Art Einleitung für eine detaillierten Behandlung ist, so sagt er im kurzen Abschnitt:

وَهَذَا أَوَانُ الشُّرُوعِ فِي الْمَقْصُودِ

Und dies ist der Beginn des Beabsichtigten.

Jeder, der das Lesen beherrscht wird hieraus verstehen, dass dies keine Schlussrede ist, sondern eine Einleitung für mehr ist. Also, dass dieser kurze Abschnitt der Beginn von dem ist, was er beabsichtigt (noch) zu behandeln. Und in den nächsten, unmittelbar danach folgenden Seiten geht er auf diesen kurzen Abschnitt detailliert ein und erwähnt wer die Ahlus-Sunnah ist und warum dies so ist. So sagt er darin, was er im vorherigen Abschnitt beabsichtigte (S. 76):

وَفِي رِوَايَةٍ: أَنَّهُ – صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ – قَالَ: “ «سَتَفْتَرِقُ أُمَّتِي ثَلَاثًا وَسَبْعِينَ فِرْقَةً، كُلُّهُمْ فِي النَّارِ إِلَّا فِرْقَةٌ وَاحِدَةٌ „. فَقِيلَ لَهُ: مَنْ هُمْ يَا رَسُولَ اللَّهِ؟ يَعْنِي الْفِرْقَةَ النَّاجِيَةَ، فَقَالَ: “ هُوَ مَنْ كَانَ عَلَى مِثْلِ مَا أَنَا عَلَيْهِ الْيَوْمَ وَأَصْحَابِي» „، وَفِي رِوَايَةٍ: «سَتَفْتَرِقُ أُمَّتِي عَلَى بِضْعٍ وَسَبْعِينَ فِرْقَةً، كُلُّهُمْ فِي النَّارِ إِلَّا فِرْقَةً وَاحِدَةً، وَهِيَ مَا كَانَ عَلَى مِثْلِ مَا أَنَا عَلَيْهِ وَأَصْحَابِي» „. قَالَ بَعْضُ الْعُلَمَاءِ: هُمْ يَعْنِي الْفِرْقَةَ النَّاجِيَةَ، أَهْلُ الْحَدِيثِ، يَعْنِي الْأَثَرِيَّةَ وَالْأَشْعَرِيَّةَ وَالْمَاتُرِيدِيَّةَ، قُلْتُ: وَلَفْظُ الْحَدِيثِ يَعْنِي قَوْلَهُ إِلَّا فِرْقَةً وَاحِدَةً يُنَافِي التَّعَدُّدَ، وَلِذَا قُلْتُ: (وَلَيْسَ هَذَا النَّصُّ جَزْمًا يُعْتَبَرْ فِي فِرْقَةٍ إِلَّا عَلَى أَهْلِ الْأَثَرْ)

Und in einer anderen Überlieferung: „Er – sallallahu alayhi wa sallam – sagte: „Meine Umma wird sich in 73 Gruppen spalten. Alle sind im Höllenfeuer, außer einer Gruppe.“ Es wurde zu ihm gesagt: „Welche ist sie, o Gesandter Allahs‘?“ [As-Saffarini sagt]: „Also die errettete Gruppe (al-Firqatun-Najiyya)“; [Er, sallallahu alayhi wa sallam, sagte]: „Diejenige, die auf dem ist, auf dem ich und meine Gefährten heute sind.“ Und in einer anderen Überlieferung: „Meine Umma wird sich in 73 oder 79 Gruppen spalten. Alle sind im Höllenfeuer, außer einer Gruppe. Diejenige, die auf dem ist, auf dem ich und meine Gefährten sind.“

Einige Ulama sagten: „Es ist die errettete Gruppe (al-Firqatun-Najiyyah), gemeint: „Ahlul-Hadith, also die Athariyya, die Ash’ariyya, die Maturidiyya.“

Ich [d.h. as-Saffarini] sage: „Der Wortlaut (al-lafdh) des Hadith, also die Aussage: „außer eine Gruppe“ widerspricht der Vielzahl.“ Und folglich sage ich: „Dieser Text kann definitiv auf keine Gruppe angewendet werden außer auf die Ahlul-Athar.“

So wird hier deutlich, dass er die Einteilung in drei als die Aussage von „einigen Ulama“ nennt und darauffolgend seine eigene Ansicht wiedergibt. Außerdem, die Ahlul-Kalaam, seien es Jahmiyya, die Mu’tazila, die Kullaabiyya, die Ash’ariyyah oder die Maturidiyyah gehören gar nicht zu den Ahlul-Hadith, vielmehr waren sie einander Feinde und standen in den überwiegenden Themen im Gegensatz zueinander. Die Gesamtheit der Ahlul-Hadith haben Ibn Kullaab und die Kullaabiyyah – und sie sind die Vorfahren (Salaf) der Ash’ariyyah -, wie al-Harith al-Muhasibi, Dawud adh-Dhahiri und andere ihresgleichen, als Erneurer (Mubtadi’ah) deklariert, sie boykottiert und vor ihnen gewarnt, darunter Imam Ahmad ibn Hanbal (gest. 241 n.H,), der führende Imam der Ahlul-Hadith, Abu Zur’ah ar-Razi (gest. 264 n.H.), Abu Bakr ibn Khuzaymah (gest. 311 n.H.) und andere von den Ahlul-Hadith. Siehe dazu hier:

  • Teil 2 – Die Verurteilung der Kullaabiyyah und Ash’ariyyah im Jahre 200-300 n.H. – (Siehe hier)

Und was manche Gelehrte auch sagen ist folgendes: „Die Asha’irah gehören zur Ahlus-Sunnah“, und sie meinen damit im Vergleich zu den Rafidha und ähnlichen Sekten. So kam es in der Geschichte vor, dass es ein Kampf zwischen Ahlus-Sunna und der Shi’ah kam, so wurde nicht zwischen Sunni und Ash’ari unterschieden, vielmehr bezeichnete man sie allesamt als „Ahlus-Sunna“. So sagte Ibn Taymiyyah (gest. 728 n.H.), wie es in „Mawquf ibn Taymiyyah min al-Asha’irah“ (2/703), vorkommt: „Bei der Betrachtung der anderen Gruppierungen, wie den Mu’tazilah, den Rafidha und anderen zur Ahlus-Sunnah gezählt werden. Vielmehr gehören sie zur Ahlus-Sunnah in den Ländern, in denen die Anhänger der Neuerungen sind.“

Das bedeutet nicht, dass sie zu der Anhängerschaft der Sunnah des Gesandten und der Methode der edlen Altvorderen (Salaf as-Salihin) in allen Aspekten gehören. Ibn Taymiyyah meint damit lediglich, dass sie der Anhängerschaft der Sunnah näher sind, als die oben erwähnten Gruppierungen, die weit davon entfernt sind.

So sagt auch Shaikh al-Islam ibn Taymiyyah, wie es in Majmu al-Fatawa (8/227) vorkommt:

إسماعيل الأنصاري صاحب ذم الكلام، فإنه من المبالغين في ذم الجهمية في نفي الصفات، وله كتاب في تكفير الجهمية، ويبالغ في ذم الأشعرية مع أنهم من أقرب هذه الطوائف إلى السنة، وربما كان يلعنهم،

Isma’il al-Ansari, der Besitzer von „Dhamm al-Kalaam“. Er machte große Anstrengungen an zum Tadel der Jahmiyyah für ihre Verneinung der Eigenschaften, und er hat ein Buch über den Takfir auf die Jahmiyyah. Er machte auch große Anstrengungen an zum Tadel der Asha’irah, auch wenn sie von diesen Sekten die nahesten zur Sunnah sind, und manchmal verfluchte er sie.

Als Beispiel: Wenn ich zu einem Rafidhi sagen würde: „Die Ahlus-Sunnah […]“ so schließe ich Asha’irah mit ein, im Allgemeinen. Jedoch im speziellen betrachtet, gehören sie absolut nicht zur Ahlus-Sunnah.

Und zudem ist es so, wie Imam as-Saffarini es sagt, dass die Ahadith darauf verweisen, dass es nur eine einzige Gruppe die errettete Gruppe (Firqatun-Najiyyah) ist, und alle anderen im Höllenfeuer sein werden. Und nicht zwei, drei, vier oder mehr.

So sind all diese folgenden Begriffe und Bezeichnungen ein Synonym füreinander: Ahlus-Sunnah, al-Jama’ah, Firqatun-Najiyyah, Tai’fatul-Mansurah, Ahlul-Hadith, Ashabul-Hadith, Ahlul-Athar, Ahlul-Ittiba‘. Und die Salaf as-Salihin, an erster stelle die Sahaba, sodann die Tabi’in, sodann die Taba Tabi’in, sind die Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah an der Spitze.

[Fortsetzung folgt]

Diese genannten und alle anderen nicht genannten aus der oberen Liste, werden mit der Zeit – in shaa Allah – ihre Bücher übersetzt, oder Auszüge aus ihren Büchern, sodass offensichtlich wird, dass sie mit Sicherheit keine Asha’irah waren.

Schlusswort

Die Gelehrten der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah haben stets vor der Ash’ari-Madhhab gewarnt, sie widerlegt und bekämpft (siehe u.a. hier). Dies seit Anbeginn ihrer Entstehung. Keiner der Gelehrten der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah, geschweige denn einer der Gelehrten der Ahlul-Hadith, ist für ihre Aqidah eine stütze. Das einzige was sie tun (können), ist sich auf einige Fehler einiger gewisser Gelehrten der Ahlus-Sunnah zu stützen, während dieser Fehler mit ihrer Madhhab übereinstimmt. Im gleichen Zug wird man aber sehen, dass dieser Gelehrte der Ahlus-Sunnah, dessen Fehler sie als ein Argument für ihre Madhhab verwenden, in allen möglichen Thematiken ihnen widersprechen, vielleicht sogar sie in direkterweise, bei Namen, in irgendeiner Weise angreifen.

Wie kann man sagen: „Siehe: „Abu Ja’far Ibn Jarir at-Tabari (gest. 310 n.H.) ist ein Gelehrter von uns“„, während er eine Person, die eine gewisse Aqidah hat, an der ihr ebenfalls glaubt, den Fluch Allah’s, der Engel und der gesamten Menschheit erbittet, und des Kufr bezichtigt und dass er solch eine Person als ein Kafir betrachtet. Und wie kann man sagen: „Ibn al-Jawzi (gest. 594 n.H.) ist ein Gelehrter von uns“, während er euch erbittet bekämpfte und Takfir auf euch machte. Und wie kann man sagen: „Ibn Hazm (gest. 456 n.H.) ist ein Gelehrter von uns“, während er euch erbittert bekämpfte, euch des Kufr beschuldigte und eure eigenen Gelehrte die Lesung seiner Bücher verboten haben, weil er eure Falschheit aufzeigte. Und wie kann man sagen: „Imam Ahmad bin Hanbal (gest. 241 n.H.) war ein Gelehrter von uns“, während seine Aqidah eurer Ansicht nach absoluten Tashbih und Tasjsim darstellt, außer ihr bezichtigt alle seine Gefährten der Lüge, indem sie über ihn gelogen hätten, der selben Art und Weise an Beschuldigung, womit die Rafidha die Gefährten des Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, bezichtigen. Und gerade er hat eure Vorfahren, Ibn Kullaab, al-Karabisi, al-Harith al-Musahibi und andere, für Mubtadi’ah erklärt. Gewiss beruht der Erfolg eurer Madhhab nur innerhalb von Täuschung und Verstellung (taqiyah). Und selbes wird getan über unzählige andere Gelehrte der Ahlus-Sunnah wal-Jama’ah.

All dies ungeachtet, dass der ein oder andere Ash’ari gewisse lobenswürdige Taten und Charakteristiken hat und ungeachtet dessen, dass der ein oder andere Gelehrte der Sunnah ein Ash’ari-Gelehrten lobte. Denn dies gehört zur Gerechtigkeit der Gelehrten der Sunnah, dass sie manche Sekten oder ihre Gelehrten für gewisse Lobenswürdigen Taten und Charakteristiken loben, so wie sie auch manche Gelehrte der Mu’tazilah und Karramiyyah und andere Sekten loben.