Die Verpflichtung den frommen Salaf zu folgen

بسم الله الرحمن الرحيم

Die Verpflichtung den frommen Salaf zu folgen

Definition von (As-Salaf): Die lexikalische Bedeutung:

Ibn Faris (gest. 395 n.H.) sagt: Der Buchstabe „Sin“, der Buchstabe „Lam“, und der Buchstabe „Fa“ (zusammen), geben die Wurzel dieses Wortes, welches Vorrang und Antezedens bedeutet. Eine Ableitung dieser Wurzel ist „as-Salaf“, was diejenigen die weiter gegeben haben bedeutet.[1] Somit sind die Salaf […] die Vorfahren[2]

Wer sind die frommen Salaf?

Die Gelehrten haben verschiedene Meinungen wer die so genannten „as-Salaf as-Salih“ (die rechtschaffenen Altvorderen) sind. Jedoch akzeptieren alle, dass die Sahaba(*) – radi Allahu anhum – die besten und am meisten rechtschaffensten von den Salaf waren. Und wir, auf dieser Website teilen die Ansicht mit denen, die sagen, dass die ersten drei Generationen die rechtschaffenen Salaf waren, auf Grund des Berichtes von dem Prophet, sallallahu alayhi wa sallam, wo er sagte: ”Die besten aus meiner Ummah ist meine Generation, dann diejenigen, die ihnen folgen, dann diejenigen, die ihnen folgen.“ [Bukhari und Muslim]

Und „Qarn“ (das Wort, dass in dem Hadith verwendet wurde; übersetzt Generation) wird für eine gewisse Zeit verwendet, und manche der Gelehrten sagten es bedeutet 40 Jahre. Andere sagten es bedeutet 80 Jahre. Und andere sagten es bedeutet 100 Jahre, und die meisten sind dieser Meinung.[3] Die richtige Meinung ist, dass es 100 Jahre sind, denn in dem Hadith von Abdullah bin al-Bisr al-Mazini – rahimahullah – wird berichtet, dass der Prophet, sallallahu alayhi wa sallam, zu ihm sagte: ”Du wirst ein Qarn erreichen“[4] und al-Mazini starb im Alter von 100 Jahren, wie Imam al-Bukhari in seinem „Tarikh al-Awsat (al-Saghir)“ schon sagte, und al-Mazini war der letzte der Sahabi, der in ash-Sham starb.[5]

Die Verpflichtung ihrem Pfad zu folgen:

Die Beweise aus dem Quran und der Sunnah:

1. Der Qur’an hat es zu einer Obligation gemacht dem Weg der Sahaba – radi Allahu anhum – zu folgen und hat uns gewarnt was diejenigen erwartet die sich diesem Weg entgegensetzen. Allah, Ta’ala, sagt: {Wer sich, nachdem er die Rechtleitung erkannt hat, dem Gesandten widersetzt und einen anderen Weg geht, als den der Gläubigen, den lassen Wir den gewählten Weg gehen. Am Jüngsten Tag wird er in die Hölle kommen. Welch schlimmes Ende!}[4:115]. Und es gab keine andere Gläubigen außer den Sahaba als der Vers offenbart wurde.

2. Allah, Ta’ala, sagt: {Wenn sie an das glauben, woran ihr glaubt, dann haben sie den richtigen Weg eingeschlagen. Wenn sie sich davon abwenden, so bleiben sie mit euch im Streit. Allah wird dich vor ihnen beschützen. Allah hört alles, und Er ist der Allwissende.}[2:137].

Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass das, was die Sahaba – radi Allahu anhum – taten, der richtige Weg und die Wahrheit ist, das heißt diejenigen, die ihnen folgen werden auch den richtigen Weg und die Wahrheit finden. Denn es sind erst mal die Sahaba, die in diesem Vers gemeint sind und dann diejenigen die ihnen folgten und ihre Rechtleitung akzeptierten.

3. Und die Rede von Allah, ta’ala: {Sage, dies ist mein Weg; Ich lade ein zu Allah mit Gewissheit, ich und diejenigen, die mir folgen. Und erhaben ist Allah; und ich bin nicht von denen, die andere mit ihm assoziieren.}[12:108]. Und die Sahaba – radi Allahu anhum – waren die ersten Anhänger des Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, also sind sie auf seinem Pfad und laden zum Islam mit Sicherheit und Gewissheit ein.

4. Allah, ta’ala, lobte sie und war zufrieden mit ihnen, da er sagt: {Muhammad ist der Gesandte Allah’s, und diejenigen mit ihm, sind stark gegen die Ungläubigen, und barmherzig untereinander. Du siehst sie sich beugen und nieder werfen (im Gebet), sie wollen Allahs Belohnung und sein Vergnügen. Ihre Marken auf ihren Gesichtern ist die Spur der Niederwerfung.}[48:29].

Und die Rede von Allah, ta’ala: {Und mit den ersten Vorläufern (im Glauben) unter den Muhajirin und den Ansar und denjenigen, die ihnen gefolgt haben – ist Allah zufrieden und sie sind mit ihm zufrieden, und er hat Gärten für sie vorbereitet, durcheilt von Flüssen, wo sie ewig bleiben werden. Das ist die große Errungenschaft.}[9:100]. Und die Rede von Allah, ta’ala: {Aber Allah sandte herab seine Ruhe auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen und half ihnen an dem Glauben fest zu halten (d.h. La ilaha Illa Allah), und für die sie berechtigter und geeigneter sind. Allahs Wissen umfasst alles.}[48:26].

5. Der Gesandte Allah’s, sallallahu alayhi wa sallam, bezeugte: ”Die besten aus meiner Ummah sind meine Generation, dann diejenigen, die ihnen folgen, dann diejenigen, die ihnen folgen.“ Diese Verse und Ahadith sind Beweis dafür, dass die frommen Salaf rechtgeleitet waren, und dass sie würdig als unsere Vorbilder sind und gefolgt werden müssen.

6. Ein weiterer Beweis ist, dass die Sahaba die einzige Generation sind, die keine Erfindung in die Religion einführten. Erfindungen (Bid’ah) begannen, unter der nächsten Generation, kurz vor dem Ende ihrer Zeit (siehe mehr dazu hier und hier). In dem Hadith von Abu Sa’id al-Khudri, radi Allahu anhu, sind die Khawarij[6] so beschrieben worden: ”In dieser Ummah werden erscheinen […]“[7], er sagte nicht „von dieser Ummah“, weil keiner der Khawarij zu den Sahaba gehörten, aber sie erschienen während ihrer Zeit, deswegen sagt der Hadtih: ”In dieser Ummah“. Dies ist der Grund, warum die Gelehrten Bid’ah so definieren: „Bid’ah ist etwas neu erfundenes in der Religion, dass gegen den Qur’an oder die Sunnah oder den Athar (Aussagen der Sahaba und Tabi’in[8]) oder dem Konsens geht. Das ist die Bid’ah die irre leitet“

7. Unterschiede und Divisionen zwischen den Muslimen haben sich nach der Zeit der frommen Salaf, radi Allahu anhum, vermehrt; und jede Gruppe interpretiert die Texte des Qur’an und der Sunnah nach eigenem Verständnis, daher sieht man sie sich nicht einstimmen über bestimmte Teile des Glaubens; viele von ihnen widersprechen sich selbst und dennoch behauptet jede Gruppe auf dem Weg der Wahrheit zu sein, also wem sollen wir glauben? Wer ist auf dem Weg der Wahrheit? Die Antwort liegt in der Aussage des Propheten, sallallahu alayhi wa sallam: ”Wahrlich, diejenigen, die nach mir noch am Leben sein werden, werden viele Unterschiede sehen, so haltet fest an meiner Sunnah und der Sunnah der rechtgeleiteten Kalifen. Klammert euch daran fest und hütet euch vor neu erfundenen Angelegenheiten, denn jede neu erfundene Sache (in der Religion) ist eine Neuerung, und jede Neuerung ist eine Irreführung.“[9]

Auch sagte er: ”Die Juden haben sich in einundsiebzig Gruppen gespalten, die Christen haben sich in zweiundsiebzig Gruppen gespalten, und diese Ummah wird in dreiundsiebzig Gruppen aufgeteilt werden, alle von ihnen sind in dem Feuer, bis auf einer.“ Jemand fragte: „Welche ist diese oh Gesandter Allah’s?“ Er antwortete: „Wer das verfolgt was ich und meine Begleiter vorgelegt haben.“[10] Dies sind klare Beweise dafür, dass die Wahrheit darin liegt, dem Weg der rechtschaffenen Salaf zu gehen.

Rationale Beweise:

1. Die Begleiter des Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, haben nie Differenzen in den Grundlagen unserer Religion gehabt. Beispiele sind: Deren Konsens in der Bestätigung der Eigenschaften von Allah, deren Konsens in der Akzeptanz der Sunnah und das authentische davon zu praktizieren und das gefälschte abzuweisen, deren Konsens darin, dass sie diejenigen, die eine Sünde (bis auf Shirk) taten, nicht als Kaffir bezeichneten […] etc.

2. Sie kannten die Realität der Jahiliyah (Zeit der Unwissenheit vor dem Islam) und manche von ihnen lebten in der Zeit oder hatten Verwandte oder Freunde die in der Zeit gelebt hatten, daher konnten sie zwischen Islam und Jahiliyah unterscheiden, da sie beide Seiten kannten.

3. Sie erhielten die Lehre des Islams rein und frei von fremden Kulturen, korrupten Religionen, Ilm al-Kalam (Theologie und Philosophie) […] etc.

4. Sie empfingen den Qur’an ganz neu, da viele von ihnen Zeugen von den Vorfällen und Ursachen der Offenbarungen der Verse an den Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, waren. Und sie haben mit ihm interagiert und den Qur’an richtig verstanden.

5. Sie haben das Meiste direkt vom Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, gehört und das bedeutet sie verstanden den Zweck und den Lauf davon.

6. Die Tabi’in und ihre Nachfolger sind die nächste Generation an den Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, und die Tabi’in lebten mit den Sahaba, radi Allahu anhum, und haben von ihnen gelernt. Hinzu kommt, dass es damals weniger Bid’ah gab als in unserer Zeit.

Einige Aussagen der Sahaba, der rechtschaffenen Salaf, und der Gelehrten die nach ihnen kamen, über die Verpflichtung den Sahaba und dem was die rechtschaffenen Salaf praktizierten, zu folgen:

1. Der Sahabi Abdullah Ibn Mas’ud (gest. 32 od. 33 n.H.), radi Allahu anhu, sagte: „Folge und sei kein Erneurer, denn wahrlich, was wir haben ist ausreichend“[11]

2. Der Tabi’i al-Hasan al-Basri (gest. 110 n.H.) war in einer Versammlung wo er die Begleiter des Gesandten Allah’s, sallallahu alayhi wa sallam, erwähnte. Danach verkündete er: „Sie hatten die besten Herzen dieser Ummah, hatten das tiefste Wissen und die kleinsten Beschränkungen. Sie wurden von Allah auserwählt dem Propheten, sallallahu alayhi wa sallam, Gesellschaft zu leisten, deshalb emuliere ihren Charakter und ihre Art und Weise, denn bei dem Herrn der Ka’ba, sie sind auf dem rechten Weg“[12]

3. Der Tabi’i Imam al-Awza’i (gest. 157 n.H.) sagte: „Beschränkt euch geduldig auf die Sunnah, stoppt da wo die Leute vor euch (die Sahaba) gestoppt haben, sagt was sie gesagt haben und bleibt fern von dem wovon sie fern geblieben sind. Reist auf dem Weg der rechtschaffenen Salaf, denn sicherlich, das was für sie ausreichend war, ist auch für euch ausreichend.“[13]

Außerdem sagte er auch: „Haltet fest an den Athar (Erzählungen) der Salaf, auch wenn die Menschen euch aussetzen. Hütet euch vor den Meinungen der Leute, egal wie sehr sie ihre Meinungen mit ihrem Gerede verschönern, denn wahrlich, die Angelegenheit wird augenscheinlich sein, solange ihr auf dem korrekten geraden Weg seid.“[14]

4. Imam Ahmad bin Hanbal (gest. 241 n.H.) sagte: „Allah, Jal Thana ‚uhu wa Taqaddasta Asma’uh, sendete Muhammad seinen Botschafter, alayhis salaam: {Mit Rechtleitung und der Religion der Wahrheit, sodass sie allen anderen Religionen überlegen sein soll obwohl es die Mushrikin hassen}[9:33]. Und sein Buch der Rechtleitung und des Lichtes für wer auch immer daran fest hält. Und Er machte seinen Botschafter als einen Vorsteher, für das was er beabsichtigte, ob offenbar oder versteckt, ob allgemein oder besonders, ob aufhebend oder aufgehoben, und für das Ziel des Buches. Also ist Muhammad, sallallahu alayhi wa sallam, der Vermittler des Qur’ans, der Führer seines Sinnes, seine Gefährten, die von Allah auserwählt worden sind, sind Zeugen dafür, und sie übermittelten von ihm, daher hatten sie die meiste Kenntnis über ihn und über seine Botschaft da sie direkte Zeugen des Qur’ans waren. Sie waren die Vermittler nach dem Propheten – sallallahu alayhi wa sallam.“[15]

5. Abdullah Ibn Abi Zaid al-Qairawani (gest. 386 n.H.) sagte in seiner berühmten ‚Risalah‘: „Die Erlösung liegt in der Suche nach Schutz in dem Buch von Allah, dem Allmächtigen, in der Sunnah seines Propheten und dem Folgen des Weges der Gläubigen und der besten Generationen die für die Menschheit erschaffen wurden. Sich darauf zu verlassen ist die Erlösung. Das Heil liegt darin, den rechtscahffenen Salaf zu folgen.“

6. Abu al-Qasim al-Lalika’i (gest. 418 n.H) sagte in der Einleitung seines Buches ‚Sharh Usul I’tiqad Ahlus-Sunnah wa’l-Jama’ah‘, als er über das Verständnis von Tawhid und den Eigenschaften von Allah sprach: „Von den besten Aussagen, und den klarsten Beweisen und Gründen ist Allah’s Buch ,die klare Wahrheit, dann die Berichte von seinem Gesandten, sallallahu alayhi wa sallam, und dessen rechtschaffene Gefährten, dann das, worin sich die rechtschaffenen Salaf einig waren und danach, daran fest zu halten bis zum jüngsten Tag und von allen Erneuerungen und denen die sie verbreiten fern zu bleiben.“

7. Ibn Hajr al-Asqalani (gest. 852 n.H) sagte: „Der Glückliche ist derjenige, der sich an dem, was die Salaf folgten anheftet und die Erneuerung der Khalaf[16] vermeidet.“[17]

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Fußnoten:

( * ) die Gefährten des Propheten, radi Allahu anhum.

[1] Maqayis al-Lugha von Ibn Faris, die Wurzel: Salaf.

[2] Lisan al-Arab von Ibn Mandhur, die Wurzel: Salaf.

[3] Siehe Erklärung des Hadith in Fath al-Bari von Ibn Hajar und Sharh Sahih Muslim von an-Nawawi.

[4] Musnad Ahmad (29/235), Hasan Hadith klassifiziert von Shaikh Shu’ayb al-Arnaut.

[5] Sham bezieht sich auf die folgenden Länder: Syrien, Palästina, Jordanien und Libanon, teile von Saudi Arabien und der Türkei.

[6] Eine abartige Gruppe, einer ihrer abweichenden Glauben ist, dass jede große Sünde Kufr konstituiert; dies ist im Widerspruch mit dem Glauben von Ahlus-Sunnah wa’l-Jama’ah.

[7] Sahih Muslim.

[8] Tabi’in ist die Generation nach den Sahaba, radi Allahu anhum, die Tabi’in sind ihre Schüler und Nachfolger.

[9] At-Tirmidhi und Abu Dawud; at-Tirmidhi sagte: „Hadith Hasan Sahih“

[10] Sunan at-Tirmidhi und andere, und er nannte diesen Hadith hasan; Al-Iraqi sagte in ‚Takhrij al-Ihya‘: „Die Kette des Hadiths ist gut“

[11] Kitab az-Zuhd von Waki‘ Ibn al-Jarrah, Kapitel: „Man Qala al-Bala‘ Muwakkalun bil-Qawl“.

[12] Ash-Shari’ah von al-Ajurri, Kapitel: „Die Tugend aller Sahabah“.

[13] Sharh Usul I’tiqad Ahlus-Sunnah wa’l-Jama’ah von Lalika’i (1/154),

[14] Sharaf Ashab al-Hadith von al-Khatib al-Baghdadi und al-Madkhal Ila as-Sunan von al-Baihaqi,

[15] Tabaqat al-Hanabilah von Ibn Abi Ya’la, (3/122).

[16] Khalaf: Diejenigen, die nach den rechtschaffenen Salaf kamen, d.h. jene, die nach der 3. Generation kamen.

[17] Fath al-Bari von Ibn Hajar, (13/267).

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